WASHINGTON (dpa-AFX) - Die G7-Gruppe wirtschaftsstarker Demokratien und weitere internationale Partner haben sich nach Angaben von US-Finanzministerin Janet Yellen noch nicht auf die Höhe einer Preisobergrenze für russisches Öl geeinigt. "Es ist auch ein Preis, der im Laufe der Zeit angepasst werden kann, sobald eine Entscheidung über die Höhe gefallen ist. Es ist noch keine Entscheidungen getroffen worden", sagte Yellen am Freitag bei einer Pressekonferenz im Rahmen der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Washington.

"Eine Sache, über die wir uns im Klaren sein wollen, ist, dass Russland nicht davon profitieren sollte, dass es diesen grausamen Krieg in der Ukraine begonnen hat", sagte Yellen. Daher dürfe Russland auch nicht von den Gewinnen profitieren, die aus diesen Gräueltaten resultieren. Der Preisdeckel auf russisches Öl sei eine "innovative Politik", die darauf abziele, Moskaus Einnahmen zu schmälern und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass russisches Öl zu niedrigen Preisen auf dem Weltmarkt erhältlich sei.

Yellen betonte, ein angemessener Preis hänge auch davon ab, was Russland die Ölförderung koste. Würde der Preis darunter liegen, dürfte Russland die Ölproduktion einstellen, so Yellen. "Sie wollen kein Öl mit Verlust verkaufen", sagte die Ministerin. Die G7-Staaten, zu denen unter anderem auch die USA und Deutschland gehören, haben sich im Grundsatz auf einen solchen Preisdeckel verständigt. Auch die Europäische Union hat im Rahmen neuer Sanktionen die rechtliche Grundlage für den Preisdeckel auf Ölimporte aus Russland geschaffen./nau/DP/nas