ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizer Großbank UBS dürfte sich laut einem Medienbericht in Kürze mit dem US-Justizministerium (DoJ) auf eine hohe Zahlung einigen. Dabei geht es um Verstöße der übernommenen Credit Suisse in Sachen Steuerhinterziehung.

Die UBS dürfte sich mit dem DoJ auf eine Zahlung von Hunderten von Millionen Dollar einigen, um sich über Verstöße der früheren Credit Suisse (CS) außergerichtlich zu einigen, schrieb das "Wall Street Journal" (online) am Donnerstag und bezieht sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die CS habe gegen eine Vereinbarung mit dem Ministerium im Zusammenhang mit amerikanischen Kunden, die Steuern hinterzogen haben, verstoßen.

Eine Einigung könnte noch in dieser Woche zustande kommen, habe eine der Personen gesagt. Es könnte dabei eine der letzten großen Amtshandlungen des Justizministeriums unter dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden sein.

Die Credit Suisse hatte sich 2014 schuldig bekannt, Tausenden von Amerikanern bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben. Sie zahlte 2,6 Milliarden Dollar an die US-Behörden und verpflichtete sich in einer Vereinbarung dazu, alle verbleibenden nicht deklarierten Konten in den USA aufzuspüren und zu schließen.

Offenbar hat sich die CS allerdings nicht vollumfänglich an die Abmachungen gehalten. Gemäß der US-Zeitung hat ein ehemaliger CS-Mitarbeiter kurz nach Unterzeichnung der Vereinbarung gegenüber dem Justizministerium behauptet, dass die damals zweitgrößte Schweizer Bank immer noch Konten verheimliche. In diesem Zusammenhang hätten Steuerzahler ihre Konten unbemerkt in andere Länder verlegen können. Auch der Finanzausschuss des US-Senats habe die Angelegenheit untersucht.

Die UBS wollte den Bericht auf Anfrage der Schweizer Finanz-Nachrichtenagentur AWP nicht kommentieren./uh/ys/jb/AWP/men