NEW YORK (dpa-AFX) - Die im Ölverbund Opec+ organisierten Staaten steuern laut einem Pressebericht auf eine grundlegende Änderung ihrer Förderpolitik zu. Das führende Opec-Land Saudi-Arabien diskutiere im Vorfeld des nächsten Treffens der Opec+ am 4. Dezember mit anderen Opec-Staaten eine Anhebung der Fördermenge, berichtet die Wirtschaftszeitung "Wall Street Journal" (WSJ) am Montag und berief sich dabei auf namentlich nicht genannte Delegierte des Treffens. Konkret soll es um eine Anhebung der Ölproduktion um durchschnittlich 500 000 Barrel pro Tag gehen.

In der Opec+ sind die Mitglieder des Ölkartells und andere wichtige Förderstaaten organisiert, darunter Russland. Mit einer Anhebung der Fördermenge könnte eine politische Kluft, die zuletzt zwischen den USA und Saudi-Arabien entstanden war, wieder ein Stück weit geschlossen werden, heißt es in dem Zeitungsbericht. Zuletzt hatte die Opec+ beschlossen, die Fördermenge ab November im Schnitt um zwei Millionen Barrel pro Tag zu senken, um die Ölpreise zu stützen. Die Entscheidung war von der US-Regierung als "kurzsichtig" und als "Fehler" kritisiert worden. In den USA war es vor Wahlen zum US-Kongress zu einem Anstieg der Benzinpreise in den USA gekommen.

Wie das "Wall Street Journal" weiter berichtet, habe die US-Regierung unter Präsident Joe Biden auf Saudi-Arabien eingewirkt, eine Anhebung der Fördermenge zu befürworten. Die Ölpreise reagierten mit einer rasanten Talfahrt auf die Kreise-Meldung. Die Preise für Rohöl aus der Nordsee und für US-Öl sind am Nachmittag jeweils mehr als vier Dollar je Barrel (159 Liter) eingebrochen. /jkr/jsl/nas