POTSDAM/GRÜNHEIDE (dpa-AFX) - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat US-Elektroautobauer Tesla nach einem Bericht über gehäufte Arbeitsunfälle und Umwelt-Havarien zu mehr Transparenz aufgerufen. "Tesla muss diese Vorwürfe aufklären, und zwar restlos. Tesla muss Transparenz herstellen", sagte Woidke dem "Tagesspiegel" (Freitag/online). "Die Kommunikation muss besser werden, die Transparenz."

In der Tesla-Fabrik in Grünheide ereigneten sich seit 2021 nach Angaben des Sozialministeriums sieben schwere Arbeitsunfälle. Das Ministerium stufte die Zahlen nicht als ungewöhnlich ein und verwies auf regelmäßige Kontrollen. Der "Stern" berichtete von insgesamt auffallend vielen meldepflichtigen Arbeitsunfällen. Seit der Eröffnung im März 2022 gab es laut Landesumweltamt außerdem 26 Umwelt-Havarien. Das Unternehmen hatte Bedenken zurückgewiesen.

"Jeder Arbeitsunfall ist einer zu viel", sagte Woidke dem "Tagesspiegel". "Tesla ist im eigenen Interesse gehalten, dass die Arbeitssicherheit im Werk weiter steigt." Das gelte nicht nur wegen des eigenen Rufes, sondern vor allem auch, was den Schutz der eigenen Mitarbeiter und die Attraktivität des Arbeitsplatzes betreffe. Das Unternehmen sei "gut beraten, auf die Vorwürfe zeitnah zu reagieren".

Der Regierungschef wies den Vorwurf mangelnder Kontrollen zurück, sieht aber noch Verbesserungsbedarf. "Wir haben ein engmaschiges Kontrollnetz. Es ist nicht so wie suggeriert, dass es irgendwelche Sonderregelungen gäbe, angeblich kaum Kontrollen. Das Gegenteil ist der Fall", sagte Woidke. "In den letzten Wochen und Monaten hat sich da schon einiges getan. Dass noch mehr getan werden muss, liegt offensichtlich auf der Hand." Tesla hat nach Angaben des Unternehmens rund 11 000 Beschäftigte./vr/DP/men