BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts des Widerstands gegen die Tesla -Fabrik in Grünheide raten die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) dem Autobauer zu einer offensiveren Kommunikation und Informationspolitik. "Es ist eine ein bisschen ungewöhnliche Strategie, mit niemandem zu sprechen, außer mit den zuständigen Stellen", sagte der UVB-Hauptgeschäftsführer Alexander Schirp am Freitag im RBB-Inforadio. Auch gebe es kaum Kontakte zu Medien, und erst sehr spät habe Tesla Kontakt zu den Anwohnern gesucht.

"Da ist sehr viel Luft nach oben, weil man ja Botschaften senden kann, die auch die Kraft haben zu überzeugen", meinte Schirp. So sei kaum bekannt, dass Tesla für das Werk "keinen einzigen Euro Fördergeld" vereinnahmt habe. Das Unternehmen sei auf dem Weg zu einem geschlossenen Wasserkreislauf ohne die Entnahme von Grundwasser.

1200 der 12 000 Beschäftigten - also ein Zehntel - seien aus der Arbeitslosigkeit heraus eingestellt worden. Zudem arbeiteten 100 Gehörlose aus der Ukraine in der Produktion. "Vom Beitrag zur Mobilitätswende ganz zu schweigen", so Schirp. All das werde nicht kommuniziert. "Und da raten wir dringend zum Umsteuern."

Bei einem Bürgerentscheid in Grünheide waren die Erweiterungspläne des US-Elektroautobauers von Elon Musk vor einigen Tagen mehrheitlich abgelehnt worden. Am Donnerstag besetzten dann etwa 80 Umweltaktivisten der Initiative "Tesla stoppen" ein Waldstück in der Nähe der Autofabrik./kr/DP/ngu