SANAA (dpa-AFX) - Nach dem israelischen Angriff im Jemen, bei dem ein Team der Weltgesundheitsorganisation um WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus unter Feuer geriet, klagt dieser über einen Tinnitus. "Es geht mir gut, aber ich habe einen Tinnitus (Ohrgeräusche) entwickelt von der lauten Explosion. Hoffentlich ist es nur vorübergehend", schrieb Tedros bei X.

Israels Luftwaffe hatte den Flughafen der Hauptstadt Sanaa vergangene Woche bombardiert, als das Team um den WHO-Generaldirektor an Bord seines Fluges gehen wollte. Eines der Besatzungsmitglieder wurde Tedros zufolge verletzt, zudem wurden der Kontrollturm, die Abflughalle und die Startbahn beschädigt.

Das WHO-Team hielt sich im Jemen auf, um über die erhoffte Freilassung von inhaftierten UN-Mitarbeitern zu verhandeln. "Wir wussten, dass diese Mission riskant sein würde", schrieb Tedros. Man habe die Reise für die UN-Kollegen unternommen, die seit 2021 von der Huthi-Miliz festgehalten werden. Die Gespräche seien wegen Drohnenflügen über dem Jemen mehrmals unterbrochen, verschoben oder abgesagt worden.

Das israelische Militär griff nach eigenen Angaben Infrastruktur der Huthi-Miliz im Jemen an, darunter auch Ziele auf dem internationalen Flughafen in Sanaa.

Die Huthi sind wie die Hamas im Gazastreifen und die libanesische Hisbollah-Miliz mit Israels Erzfeind Iran verbündet. Seit Beginn des Gaza-Kriegs, in dem Israel gegen die islamistische Hamas kämpft, feuern die Huthi in Solidarität mit der Hamas immer wieder Raketen auf Israel und auf Handelsschiffe im Roten Meer ab. Zuletzt hatten sie ihre Raketenangriffe auf Israel intensiviert./jot/DP/he