WASHINGTON (dpa-AFX) - Tech-Milliardär Elon Musk hat sich mit dem Zuspruch für einen antisemitischen Beitrag auf seiner Online-Plattform X (ehemals Twitter) eine Rüge aus dem Weißen Haus eingefangen. "Wir verurteilen diese abscheuliche Unterstützung von antisemitischem und rassistischem Hass aufs Schärfste", kritisierte ein Sprecher des US-Präsidialamtes am Freitag.

Der Besitzer von X und Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla hatte am Mittwoch einen Beitrag mit einer antisemitischen Verschwörungstheorie befürwortet. Darin hieß es unter anderem, von jüdischer Seite werde "Hass gegen Weiße" verbreitet. Musk schrieb unter dem Beitrag am Mittwoch, darin stehe die "tatsächliche Wahrheit".

In späteren Äußerungen rückte Musk nicht von seiner Position ab, sondern relativierte sie nur ein wenig: Er meine "einige Gruppen" wie die jüdische Organisation Anti-Defamation League (ADL), die "faktisch anti-weißen Rassismus und anti-asiatischen Rassismus" verbreiteten. Er bekräftigte zugleich, dass es aus seiner Sicht ein Problem mit Rassismus gegenüber Weißen gebe.

Wie schon zuvor unter anderem die Organisation American Jewish Committee verwies auch das Weiße Haus darauf, dass der von Musk unterstützte Beitrag Elemente der Verschwörungstheorie enthielt, die 2018 eine Rolle bei der Attacke auf eine Synagoge in Pittsburgh spielte. Der Angreifer tötete damals elf Menschen. Es war der tödlichste antisemitische Angriff in den USA.

Musk hat bei X mehr als 160 Millionen Follower. Er hatte nach früherer Kritik betont, er habe keine antisemitischen Ansichten. Einige Investoren kritisieren inzwischen, Musk schade mit seinem Verhalten dem Ansehen von Tesla und zerstöre die Marke des Elektroauto-Vorreiters./so/DP/nas