(Wiederholung aus technischen Gründen)

LONDON (dpa-AFX) - Der Öl- und Gaskonzern Shell setzt nach einem überraschend hohen Quartalsgewinn das Tempo seiner Aktienrückkäufe fort. Im laufenden dritten Quartal sollen Papiere für 3,5 Milliarden US-Dollar (3,3 Mrd Euro) zurückgekauft werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag in London mit. Die Dividende für das zweite Quartal soll 34,4 US-Cent je Aktie betragen und damit ebenfalls auf dem bisherigen Niveau bleiben. Analysten hatten auf einen Anstieg gehofft. Derweil lief es im zweiten Quartal besser als am Markt erwartet wurde. Die Aktie legte um ein Prozent zu.

Der bereinigte Nettogewinn fiel zwar um fast ein Fünftel auf 6,3 Milliarden Dollar, Analysten hatten aber mit einem schwächeren Ergebnis gerechnet. Im vergangenen Jahr hatte die gesamte Branche noch von den Ausläufern der Energiekrise 2022 profitiert, als infolge des Krieges Russlands gegen die Ukraine die Öl- und Gaspreise durch die Decke gingen. Shell hatte das Ergebnis seinerzeit binnen eines Jahres mehr als verdoppelt. Auch ihren Schuldenberg konnten die Briten im abgelaufenen Jahresviertel stärker reduzieren als gedacht.

RBC-Analyst Biraj Borkhataria attestierte "starke Ergebnisse" - auch und insbesondere im Vergleich zu den Wettbewerbern, wie ExxonMobil , Chevron , BP und Totalenergies . Er lobte in seiner ersten Reaktion das Upstream-Geschäft und auch im Marketing sei es besser als erwartet gelaufen.

Unter dem Strich verblieb für die Shell-Aktionäre mit 3,5 Milliarden Dollar nur noch halb so viel, wie ein Jahr zuvor. Anfang Juli hatte der Konzern bereits angekündigt, im zweiten Quartal eine Milliardenabschreibung vornehmen zu müssen. Grund sind unter anderem Verzögerungen beim Bau einer Biospritanlage in Rotterdam. In diesem Zuge hatten die Briten auch erste Hinweise auf die Ergebnisentwicklung gegeben: Die Ergebnisse dürfte wegen saisonale Verschiebungen im Gashandel auf dem Niveau des Vorjahres liegen, aber unter denen des ersten Quartals.

Konzern-Chef Wael Sawan bestätigte die Jahresprognose. Er rechnet für 2024 demnach weiterhin mit Investitionen von 22 bis 25 Milliarden Dollar./lew/mis