(Im vierten Absatz, dritter Satz wurden zwei ausgefallene Wörter ergänzt: von der.)

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben nach dem Kursfeuerwerk vom Vortag noch eine Schippe draufgelegt. Zum Wochenschluss griffen die Anleger insbesondere bei Technologiewerten weiter zu. Hoffnungen auf eine weniger restriktive Geldpolitik stützten erneut die Märkte, nachdem am Donnerstag überraschend moderate Inflationsdaten veröffentlicht worden waren. Positive Impulse lieferte am Freitag ferner die leichte Lockerung der Corona-Beschränkungen in China, die die Weltkonjunktur belasten.

Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 1,82 Prozent auf 11 817,01 Zähler. Für Donnerstag und Freitag zusammen ergibt sich damit ein Plus von 9,4 Prozent - der stärkste Zweitagesgewinn seit 2008. Der marktbreite S&P 500 kletterte am Freitag um 0,92 Prozent auf 3992,93 Punkte nach oben. Der Leitindex Dow Jones Industrial legte um 0,10 Prozent auf 33 747,86 Zähler zu. Auf Wochensicht bedeutet dies einen Aufschlag von 4,15 Prozent.

Die US-Aktienmärkte hatten am Donnerstag den stärksten Anstieg seit Anfang 2020 verzeichnet. Vor allem die in den vergangenen Monaten unter Verkaufsdruck geratenen Technologiewerte waren heiß begehrt. Sie hatten zuletzt stark unter der Aussicht auf eine weiterhin sehr restriktive Geldpolitik gelitten, denn hohe Zinsen schmälern den heutigen Wert der erwarteten hohen Gewinne in der Zukunft.

Am Freitag nun lieferten frische Konjunkturdaten erneut keine Argumente für eine allzu straffe Geldpolitik. Im November trübte sich das Verbrauchervertrauen merklich ein. Der Rückgang des von der Universität Michigan erhobenen Konsumklimas war zudem stärker als erwartet. Die Unsicherheit dürfte nach Einschätzung der Universität angesichts des schwierigen Umfeldes anhalten. Die Inflationserwartungen der Verbraucher legten nur geringfügig zu.

Die Lockerungen der strengen chinesischen Null-Covid-Politik ließen am Freitag vor allem die in den USA gehandelten China-Aktien sprießen: So zogen die Anteilscheine des Online-Reisebüros Trip.com um 4,9 Prozent an und jene des Internet-Händlers JD.com um 6,3 Prozent.

Auch die Ölpreise profitierten merklich von der leichten Lockerung der Corona-Regeln in China. So wurde die Zeit, die Einreisende in Quarantäne verbringen müssen, leicht verringert. An den Märkten wurde der Schritt als Hinweis gedeutet, dass die Volksrepublik gewillt sein könnte, ein Stück weit von ihrer strikten Corona-Linie abzuweichen.

Dies sorgte bei den Ölwerten an der Wall Street für solide Kursgewinne. So stiegen die Papiere von Chevron und jene von ExxonMobil um jeweils rund drei Prozent.

An der Dow-Spitze profitierten die Anteilsscheine von Walgreens Boots Alliance von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank und schnellten um gut sieben Prozent in die Höhe. Analyst George Hill hat nun größeres Vertrauen in die Fähigkeit der Drogerie- und Apothekenkette, sich in ein Dienstleistungsunternehmen im Gesundheitswesen zu verwandeln.

Um 33 Prozent nach oben ging es für die Aktien von Snail . Die Titel des Videospielentwicklers waren am Donnerstag an die Börse gegangen. Snail gab nun bekannt, dass der Vorstand des Unternehmens ein Aktienrückkaufprogramm genehmigt hat.

Der Euro baute seine jüngsten Gewinne aus und kostete zuletzt 1,0357 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0308 (Donnerstag: 0,9954) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9701 (1,0046) Euro.

US-Staatsanleihen gaben nach. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) fiel um 0,18 Prozent auf 112,31 Punkte. Der Kassamarkt blieb wegen eines Feiertages geschlossen./la/he

- Von Lutz Alexander, dpa-AFX -