(Tippfehler in der Überschrift behoben: Mängel)

EAST HARTFORD/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Materialmangel an Triebwerken für Airbus-Jets kommt die Hersteller Pratt & Whitney und MTU teuer zu stehen. Wegen der Untersuchung der Antriebe für die Airbus-Jets der A320neo-Familie stünden in den kommenden Jahren 600 bis 700 Wartungsaufenthalte an, teilten die Pratt & Whitney-Mutter RTX und der Münchner Triebwerksbauer MTU am Montag in East Hartford und München mit. Während Pratt & Whitney für seinen Teil des Geschäfts in den kommenden Jahren eine finanzielle Belastung von 3 bis 3,5 Milliarden US-Dollar erwartet, stellt sich MTU schon für 2023 auf eine Belastung von 1 Milliarde Euro beim Umsatz und beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ein.

Die MTU-Aktie verlor zuletzt mehr als sieben Prozent an Wert. Damit war sie klares Schlusslicht im Dax und büßte ihre seit Jahresbeginn erzielten Kursgewinne mehr als ein. Das Airbus-Papier verlor rund anderthalb Prozent.

Der Getriebefan-Antrieb von Pratt & Whitney, an dem MTU mit 18 Prozent beteiligt ist, kommt etwa bei jedem zweiten Airbus-Mittelstreckenjet aus der A320neo-Familie zum Einsatz. Die übrigen Maschinen werden von Antrieben des französisch-amerikanischen Herstellers CFM angetrieben. Die A320neo-Modellreihe ist der Verkaufsschlager des weltgrößten Flugzeugherstellers Airbus.

Den Angaben zufolge dürften infolge der Inspektionen in den Jahren 2024 bis 2026 durchschnittlich 350 Flugzeuge am Boden bleiben müssen. Der Materialmangel an den Triebwerken bestehe in einem seltenen Zustand eines Metallpulvers, das bei Pratt & Whitney in einem gewissen Zeitraum in Rohlinge für neue Turbinenscheiben eingeschmolzen wurde./stw/jha/