(Tippfehler in der Überschrift behoben: Ausblick)

NEW YORK (dpa-AFX) - In New York zeichnet sich zum Ende eines enttäuschenden Börsenjahres ein schwacher Handelsbeginn ab. Am Freitag taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Start 0,5 Prozent tiefer auf 33 067 Punkte. Den technologielastigen Nasdaq 100 sieht IG am letzten Handelstag des Jahres 1,1 Prozent im Minus bei 10 827 Punkten.

Damit würden beide Indizes ihrer deutlichen Vortagserholung ein wenig Tribut zollen. Vor allem der Nasdaq 100 hatte kräftig angezogen. An seiner schwachen Monats- und Jahresbilanz ändert das aber wenig: Für den Dezember steht bislang ein Rückgang um neun Prozent zu Buche und für 2022 ein Kurseinbruch um ein Drittel. Beim Leitindex fallen die entsprechenden Verluste mit vier beziehungsweise achteinhalb Prozent zwar deutlich geringer aus. Doch auch für ihn zeichnet sich das schwächste Börsenjahr seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 ab. Marktbeobachter sprechen von einem "Börsenjahr zum Vergessen", welches die Anleger nun "einfach abhaken" sollten, machen aber Mut mit Blick insbesondere auf die zweite Hälfte 2023.

Vom russischen Angriff auf die Ukraine und der darauf folgenden Explosion der Energiepreise sind die Vereinigten Staaten weniger betroffen als Europa, wo die Aktienkurse ebenfalls in die Knie gingen. Doch auch in den USA nahm die Inflation kräftig Fahrt auf und zwang die Notenbank Fed, mit deutlichen Zinserhöhungen gegenzusteuern. Diese zogen vor allem die Nasdaq-Börse in Mitleidenschaft, da die dort zahlreich gelisteten Technologieunternehmen zur Finanzierung ihres Wachstums stärker als Firmen aus traditionellen Branchen auf Kredite angewiesen sind.

Vorbörslich zählten am Freitag Tesla , Apple und Amazon zu den am meisten gehandelten Aktien. Die drei Tech-Riesen hatten am Donnerstag mit der erholten Nasdaq zugelegt. Vor allem die Titel des Elektroautobauers hatten mit plus acht Prozent kräftig angezogen und sich dank des zweiten Gewinntags in Folge etwas von einer siebentägigen Verlustserie sowie einem Tief seit August 2020 erholt. Aktuell drohen sie indes wieder um über zwei Prozent zurückzufallen, und mit einem Jahresminus von fast zwei Drittel ist ihnen der Status als einer der größten Verlierer im Nasdaq 100 sicher. Bei Apple und Amazon zeichnen sich Tagesverluste von jeweils mehr als ein Prozent ab und für das Jahr Kursrückgänge um 27 beziehungsweise 50 Prozent.

Für Southwest Airlines könnte sich die Vortagsstabilisierung als Strohfeuer erweisen, wie das vorbörsliche Kursminus von mehr als ein Prozent zeigt. Die Fluggesellschaft war nach einer Vielzahl an Flugausfällen während des harschen Winterwetters in weiten Teilen der USA heftig in die Kritik geraten, will ab diesem Freitag ihren Flugplan aber wieder weitgehend einhalten./gl/jha