(Gaspreisbremse im letzten Absatz)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die im Oktober bislang erfreuliche Kursentwicklung der Covestro-Titel hat am Dienstag nach vorsichtigeren Tönen des Kunststoffkonzerns vorerst geendet. Die Papiere verloren am Vormittag als einer der schwächsten Werte im zuletzt etwas schwächeren Leitindex Dax gut fünf Prozent auf 33,81 Euro. Am Vortag waren sie im frühen Handel noch mit 36,68 Euro so hoch geklettert wie zuletzt Mitte Juni. Seit Monatsanfang hatten sie sich damit um fast ein Viertel verteuert.

Hohe Gas- und Energiepreise und eine zurückhaltendere Kauflaune der Verbraucher stimmen den Konzern nun noch etwas zurückhaltender. Obwohl viele Marktteilenehmer einen trüberen Ausblick offenbar bereits in ihr Kalkül gezogen hatten, gerieten die Papiere erheblich unter Druck. Eine nach schwachem Start womöglich positive Kursentwicklung im Fall eines festeren Gesamtmarktes, wie sie ein Händler zunächst für denkbar gehalten hatte, stellte sich bislang nicht ein.

Laut Analyst Markus Mayer von der Baader Bank dürfte die Senkung des oberen Endes des Jahresgewinnziels durch Covestro nur bedingt überraschen, da bereits ein schwaches drittes Quartal erwartet worden war. Allerdings dürften die Markterwartungen für 2023 nun sinken, schrieb er.

Für Sebastian Satz, Analyst bei der britischen Bank Barclays, ist die Indikation von Covestro, was die Geschäftsentwicklung des Septembers bei einer Hochrechnung für das kommende Jahr bedeuten würde, die größte negative Überraschung. Denn das würde 2023 ein operatives Ergebnis (Ebitda) von gerade einmal 900 Millionen Euro implizieren, was die Konsensschätzung deutlich verfehle. Jedoch reflektiere die Hochrechnung wahrscheinlich niedrigere Energie- und Rohmaterialkosten und die geplante deutsche Gaspreisbremse nicht gänzlich./ajx/mis/stk

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