MAINZ/FRANKFURT (dpa-AFX) - Zur Fortsetzung der bundesweiten Tarifverhandlungen für die gut 60.000 Beschäftigten von Landes- und Förderbanken sowie mehrerer Sparkassen hat die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte aus mehreren Bundesländern zu Warnstreiks aufgerufen. Nach Arbeitsniederlegungen in Hamburg, Berlin und Niedersachsen sollen sich an diesem Donnerstag (10. Oktober) Mitarbeitende verschiedener öffentlicher Institute aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland an Arbeitsniederlegungen beteiligen, wie die Gewerkschaft mitteilte. Auch in Baden-Württemberg seien für Donnerstag Aktionen geplant, sagte eine Verdi-Sprecherin.

Die dritte Verhandlungsrunde steht am Donnerstag in Mainz an. Dort werden auch rund 1000 Beschäftigte zu einer Demonstration erwartet. Ihr Protest richte sich gegen den Arbeitgebervorschlag in den Tarifverhandlungen, den sie als "nicht akzeptabel" zurückweise, hieß es von der Gewerkschaft.

Beschäftigte erwarten "verhandlungsfähiges" Angebot

Verdi fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt oder mindestens 500 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, um Preissteigerungen abzufedern. Die Arbeitgeber hatten zuletzt 5,8 Prozent mehr Geld direkt nach Abschluss geboten sowie zwei weitere Erhöhungen von jeweils 2,5 Prozent im Dezember 2025 und Dezember 2026. Die Gewerkschaft kritisierte unter anderem, dass das Angebot fünf Leermonate beinhalte. Mit dem Protest wollten die Beschäftigten deutlich machen, dass sie "jetzt ein verhandlungsfähiges und zufriedenstellendes Angebot erwarten", hieß es in der Mitteilung.

Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, Dominik Lamminger, erwiderte, mit dem in der zweiten Verhandlungsrunde im September verbesserten Angebot sei man bereits "bis an die Grenze dessen gegangen, was betriebswirtschaftlich noch tragfähig ist". Angesichts sinkender Inflationsraten und eines sich immer weiter eintrübenden wirtschaftlichen Umfelds sei die ablehnende Haltung der Gewerkschaften "nicht nachvollziehbar"./csc/DP/mis