PEKING (dpa-AFX) - Von dem bevorstehenden Kongress der Kommunistischen Partei Chinas ist keine Lockerung der Null-Covid-Strategie des Landes zu erwarten. Vor Beginn der einwöchigen Sitzung der knapp 2300 Delegierten in der Großen Halle des Volkes in Peking verteidigte der Parteitagssprecher Sun Yeli am Samstag die strikten Maßnahmen.

China habe eine große Bevölkerung und viele alte Menschen. Die Entwicklung sei regional unausgewogen. Auch fehle es an medizinischen Ressourcen. Die "dynamische Null-Covid-Politik" habe die Infektions- und Todesrate niedrig und die Wirtschaftsentwicklung stabil gehalten.

"Alles in allem ist Chinas Covid-Antwort am kostenwirksamsten und hat am besten funktioniert für unser Land", sagte der Sprecher. Er versprach allerdings eine bessere Koordination zwischen den Maßnahmen zur Vorbeugung und der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung.

Während der Rest der Welt versucht, mit dem Virus zu leben, hält China an seinem Null-Toleranz-Ziel fest. Mit Lockdowns, alltäglichen Massentests, Quarantäne und digitaler Kontaktverfolgung versuchen die Behörden, jeden Ausbruch im Keim zu ersticken. Zig-Millionen Chinesen sind gegenwärtig ganz oder teilweise von Lockdowns betroffen.

Der nur alle fünf Jahre stattfindende Parteitag wird nach Angaben des Sprechers bis nächsten Samstag dauern. Er soll die Weichen für eine historische dritte Amtszeit von Staats- und Parteichef Xi Jinping stellen und seine Ideologie tiefer in der Parteiverfassung verankern./lw/DP/men