BOCHUM (dpa-AFX) - Im Korruptionsfall beim Immobilienkonzern Vonovia haben die Vorwürfe laut Vorstandschef Rolf Buch keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. "Vonovia schätzt das maximale Auftragsvolumen mit Drittunternehmen, die von den Untersuchungen betroffen sind, für das Jahr 2022 auf weniger als ein Prozent des Instandhaltungs- und Investitionsvolumens", sagte Buch am Freitag in Bochum. Auch für die Vorjahre bewege man sich auf einem ähnlich niedrigen Niveau. "Die tatsächlichen Auswirkungen betragen voraussichtlich nur einen Bruchteil davon." Nähere Angaben machte er dazu nicht.

Die Staatsanwaltschaft Bochum und das Landeskriminalamt NRW hatten in der vergangenen Woche Büros des Unternehmens durchsucht. Gegen mehrere Mitarbeiter des Konzerns und andere Beteiligte werde wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und Bestechung, der Untreue und des Betruges ermittelt, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Demnach sollen Mitarbeiter unter anderem bestimmte für das Wohnungsunternehmen tätige Unternehmen bei der Auftragsvergabe bevorzugt und dafür als Gegenleistung Geld oder Sachleistungen erhalten haben. "Gegen Vonovia werden keine Vorwürfe erhoben", betonte Buch.

Buch bekräftigte, dass Vonovia vollumfänglich mit den Behörden kooperiere. Außerdem seien eine Kanzlei und eine Prüfungsgesellschaft mit einer internen Untersuchung der Vorgänge inklusive des internen Kontrollsystems beauftragt. "Ergebnisse dieser umfassenden Untersuchungen erwarten wir in einigen Monaten", sagte Buch./tob/DP/tih