GIESSEN/MARBURG (dpa-AFX) - In der zweiten Runde der Tarifgespräche für Entlastungen und Beschäftigungssicherung am Uniklinikum Gießen und Marburg haben Mitarbeiter dem Arbeitgeber ihre Forderungen übermittelt. Dabei ging es um auf die einzelnen Bereiche zugeschnittene Forderungen, etwa zur Mindestbesetzung von Schichten und zum zahlenmäßigen Personal-Patienten-Verhältnis, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Fabian Dzewas-Rehm am Donnerstag. Die Beschäftigten hätten die Forderungen sehr selbstbewusst vorgetragen und dabei auch deutlich gemacht, dass es um eine Verbesserung der Versorgungsqualität in dem Klinikum gehe.

Die nächsten Verhandlungen seien für den 17. März in Gießen vereinbart worden, sagte Dzewas-Rehm. Eine Woche später, am 24. März, läuft ein Ultimatum ab. Für den Fall, dass bis dahin keine Einigung für Verbesserungen zustande kommt, hatten sich die Beschäftigten auch streikbereit gezeigt. "Es muss jetzt etwas passieren", so der Gewerkschafter. Von der Arbeitgeberseite war am Donnerstag zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Zu Wochenbeginn waren Hunderte Beschäftigte des Uniklinikums in einen zweitägigen Warnstreik getreten und hatten damit ihre Forderungen unterstrichen. Eine Vereinbarung zur Mindestbesetzung von Schichten gehört zu den Kernforderungen für den Tarifvertrag zur Entlastungs- und Beschäftigungssicherung. Falls diese unterschritten wird, sollen die Beschäftigten nach dem Willen der Gewerkschaft Belastungspunkte sammeln können, die in Freizeit abgegolten werden können. Eine ähnliche Regelung war zuvor für das Uniklinikum Frankfurt vereinbart worden.

Die Verhandlungen betreffen die mehr als 7000 nicht-ärztlichen Beschäftigten des privatisierten Uniklinikums, das insgesamt rund 9600 Mitarbeiter hat. Das auf zwei Standorte verteilte Uniklinikum war 2006 zu 95 Prozent von der Rhön-Klinikum AG übernommen worden, die mittlerweile vom Klinikkonzern Asklepios aufgekauft wurde. Das Land Hessen hält die restlichen fünf Prozent./csc/DP/jha