HAMBURG/KIEL/SCHWERIN (dpa-AFX) - Mit mehrtägigen Warnstreiks der Beschäftigten des Tüv Nord, des Tüv Hessen sowie der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit will die Gewerkschaft Verdi Druck in den laufenden Tarifverhandlungen machen. Auftakt der ganztägigen, bis Dienstag geplanten Aktionen war am Donnerstag. Man rechne mit einer hohen Beteiligung, sagte ein Gewerkschaftssprecher am Morgen. Betroffen sind laut Verdi die Standorte in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Hessen und im Saarland.

"Die Beschäftigten erwarten eine zeitnahe Wiederaufnahme der Verhandlungen und ein abschlussfähiges Angebot", sagte Verdi-Verhandlungsführer Peter Bremme in Hamburg. Verdi fordert zwölf Prozent mehr Entgelt rückwirkend zum 1. April 2023 bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Nach der letzten Verhandlungsrunde am 30. Mai hatten sich mehr als 3100 Beschäftigte an einer Befragung beteiligt und mehrheitlich das bis dahin erzielte Verhandlungsergebnis abgelehnt. Auf die Aufforderung von Verdi, ein abschlussfähiges Angebot vorzulegen, folgte von den Arbeitgebern den Angaben zufolge eine Einladung, um über eine Schlichtung zu sprechen. Das habe Verdi abgelehnt.

Die Tarifgemeinschaft Tüv Bund besteht aus den Betrieben Tüv Nord, Tüv Hessen und der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mit etwa 7000 Tarifbeschäftigten im Inland. Sie nehmen zum Beispiel Führerscheinprüfungen und Hauptuntersuchungen von Fahrzeugen ab, sind für die Sicherheit bei Castorbeladungen zuständig oder befassen sich mit Cyber-Sicherheit. Am Hamburger Hafen prüfen sie unter anderem die HHLA -Containerbrücken.

Im Hamburger Stadtgebiet ist laut Bremme auch der TÜV Hanse tätig. Der gehöre aber zu einem anderen Tarifgebiet und sei deshalb nicht vom Warnstreik betroffen./let/gw/DP/jha