BERLIN (dpa-AFX) - Von den finanziellen Problemen der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof sind in Berlin und Brandenburg nach Angaben der Gewerkschaft Verdi "sicherlich an die 2000 Beschäftigte" betroffen. "Wir werden mit Sicherheit um jeden einzelnen dieser Arbeitsplätze kämpfen", sagte Conny Weißbach, Fachbereichsleiterin Handel bei Verdi Berlin-Brandenburg, am Dienstag dem RBB.

Sie betonte, dass diese Arbeitsplätze ihrer Ansicht nach erhalten werden könnten, weil Warenhäuser "eine vielversprechende Zukunft" hätten. Es gebe ein großes Bedürfnis, "nicht in einer Mall doch von Laden zu Laden tingeln zu müssen, sondern aus einer Hand schnell und mit einer Beratung einen Einkauf tätigen zu können". "Insofern hat sich das Konzept nicht überholt. Die Frage ist aber die Umsetzung", sagte Weißbach.

Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern will mehr als 40 seiner verbliebenen 131 Kaufhäuser schließen. Das kündigte Unternehmenschef Miguel Müllenbach in einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag) an. Betriebsbedingte Kündigungen seien unvermeidbar. Wenige Stunden zuvor hatte das Unternehmen zum zweiten Mal innerhalb von weniger als zwei Jahren Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen, wie ein Firmensprecher am Montag sagte. Der Handelsriese mit seinen 17 000 Beschäftigten ist noch in 97 deutschen Städten vertreten. In Berlin gibt es nach Firmenangaben zehn Filialen, in Brandenburg zwei./nif/DP/stw