FRANKFURT (dpa-AFX) - Viele Immobilieneigentümer in Hessen schrecken laut einer Umfrage vor Investitionen in Mietwohnungen zurück. In einer Erhebung der Eigentümerverbände Haus und Grund Hessen sowie Haus und Grund Frankfurt gaben lediglich 15 Prozent der Teilnehmer an, weitere Investitionen zu planen. Rund 60 Prozent schlössen dies aus, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung. Wichtigste Hürde sei mangelndes Vertrauen in eine "verlässliche Wohnungspolitik".

Als ein Beispiel für zurückgestellte Investitionen wurde das Gebäudeenergiegesetz (GEG), auch bekannt als Heizungsgesetz, genannt. Gut drei Viertel der privaten Eigentümer (78 Prozent) hätten so viele offene Fragen zum GEG, dass sie geplante energetische Sanierungen vorerst zurückstellten, hieß es.

Als wichtigste Forderung an die künftige Wohnungspolitik nach der Landtagswahl in Hessen sieht Haus und Grund den Bürokratie-Abbau. So befürworteten den Angaben zufolge 78 Prozent der Befragten das Schaffen zusätzlichen Wohnraums durch den Ausbau von Dächern und das Aufstocken von Gebäuden. Nur 14 Prozent waren aber der Meinung, dass solche Vorhaben leicht zu planen sind und schnell genehmigt werden.

Die Ergebnisse zeigten den Handlungsbedarf für die Politik, sagte Younes Frank Ehrhardt, Geschäftsführer von Haus und Grund Hessen. "In Hessen müssen dringend mehr neue Baugebiete zur Verfügung gestellt werden und insbesondere durch die Senkung der Grunderwerbsteuer mehr Bürgern der Traum vom Eigenheim ermöglicht werden."

Die nicht repräsentative Umfrage wurde zwischen Juli und September durchgeführt, es nahmen mehr als 2700 private Eigentümer und Vermieter teil. Erhoben wurden die Daten in einer Online-Befragung durch das Gewos-Institut für Stadt-, Regional- und Wohnungsforschung./als/DP/tih