BERLIN (dpa-AFX) - Die hohe Inflation stellt die deutschen Versicherer nach Einschätzung des Branchenverbandes GDV vor Herausforderungen. Die hartnäckig hohe Teuerung und die unsicheren Wirtschaftsaussichten dämpften die Nachfrage nach Versicherungen, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung von Volkswirten des GDV. Zugleich seien die Schaden- und Unfallversicherer mit höheren Schadenzahlungen konfrontiert.

Den Angaben zufolge stiegen die Preisindizes für Bauleistungen und Kfz-Ersatzteile, die für die Wohngebäude- beziehungsweise Kfz-Versicherung maßgeblich sind, noch stärker als die allgemeine Inflation. Stabilitätsrisiken für die Versicherer sieht der Verband deswegen aber nicht.

Die jüngsten Bankenturbulenzen haben die Versicherer hierzulande nach Einschätzung des GDV gut bewältigt. "Die direkten Effekte der März-Bankenkrise auf die deutsche und europäische Versicherungswirtschaft waren sehr gering, da Versicherer nur im geringen Maße bei den in Schieflage geratenen Banken engagiert sind", erläuterte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

In den USA waren seit Anfang März drei Regionalbanken nach enormen Mittelabzügen aufgrund von Liquiditätssorgen kollabiert. In Europa war die Großbank Credit Suisse , die bereits vorher Probleme hatte, dank einer staatlich organisierten Notübernahme durch die größere UBS vor dem Untergang gerettet worden. Ein Problem für die Institute: Die rasant gestiegenen Zinsen nach Jahren von Null- und Negativzinsen./mar/DP/mis