WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Regierung sieht "in naher Zukunft" keine Chance auf eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran. Dies sei weiterhin das Ziel, "wir sind nur nicht in einer Position, in der das in naher Zukunft ein wahrscheinliches Ergebnis ist", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Donnerstag.

US-Präsident Joe Biden setze sich nach wie vor dafür ein, dass der Iran nicht in den Besitz von Atomwaffen gelangen könne. "Der Präsident ist nach wie vor der Ansicht, dass ein diplomatischer Weg der beste Weg ist, um dieses Ziel zu erreichen", betonte Kirby. Allerdings sei das derzeit nicht in Sicht.

"Die Iraner sind mit unangemessenen Forderungen zurückgekommen, von denen viele nichts mit dem Abkommen selbst zu tun haben", beklagte er. "Wir sind also nicht in der Lage, ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, und wir werden keine Vereinbarung schließen, die nicht unseren nationalen Sicherheitsinteressen entspricht."

Die USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien und Deutschland verhandeln mit dem Iran über eine Wiederherstellung des Atomabkommens von 2015, mit dem das Land am Bau einer Atombombe gehindert werden soll. Es liegt seit dem Austritt der USA 2018 auf Eis. Ziel der Gespräche ist, US-Sanktionen gegen den Iran aufzuheben und Teherans Atomprogramm wieder einzuschränken. Zuletzt schien der Streit aber festgefahren.

Iranische Sicherheitskräfte waren in den vergangenen Wochen mit massiver Gewalt gegen Bürger vorgegangen, die gegen das repressive islamische System demonstrieren. Als Reaktion hatten die USA Sanktionen gegen Vertreter der iranischen Führung und des dortigen Sicherheitsapparates verhängt. Kirby sagte, die US-Regierung ziehe weitere Strafmaßnahmen in Betracht. Derzeit konzentriere man sich darauf, die iranische Führung für das Vorgehen gegen unschuldige Demonstranten zur Verantwortung zu ziehen./jac/DP/nas