INDIANAPOLIS (dpa-AFX) - Der US-Konzern Eli Lilly traut sich trotz eines gedämpften Jahresstarts für 2023 mehr Umsatz und Gewinn zu. Im ersten Quartal belastete zwar ein rückläufiges Corona-Geschäft, doch zugleich lief es für die Amerikaner insbesondere mit dem Diabetes-Medikament Mounjaro besser als gedacht. Die Arznei wird derzeit an der Wall Street als großer Hoffnungsträger gefeiert, da sie möglicherweise schon bald auch im Kampf gegen Übergewicht und Fettleibigkeit eingesetzt werden darf. Im ersten Quartal brockte der Wegfall von Covid-Umsätzen Eli Lilly allerdings noch einen Umsatzrückgang um elf Prozent auf knapp sieben Milliarden Dollar ein, wie der Konzern am Donnerstag bekannt gab.

Auf Jahressicht soll der Konzernerlös bei 31,2 bis 31,7 Milliarden Dollar liegen. Bislang hatte das Management um Konzernchef Dave Ricks für 2023 maximal 30,8 Milliarden Dollar angepeilt, nachdem im vergangenen Jahr Einnahmen von gut 28,5 Milliarden erzielt worden waren. Die Zielspanne für das bereinigte Ergebnis je Aktie erhöhte der Konzern um jeweils 30 US-Cent am oberen und unteren Ende auf 8,65 bis 8,85 Dollar. Begründet wurden die neuen Ziele auch mit positiven Wechselkurseffekten. Im ersten Quartal lag die Kennziffer mit 1,62 Dollar klar unter den Erwartungen am Markt. Der Konzerngewinn ging um fast 30 Prozent auf gut 1,34 Milliarden Dollar zurück.

Mounjaro mit dem Wirkstoff Tirzepatid ist in den USA seit Mai 2022 gegen Diabetes zugelassen, im vergangenen Quartal erzielte Eli Lilly damit einen Erlös von knapp 570 Millionen Dollar. Diese Einnahmen könnten laut Experten nun noch deutlich steigen, denn der Konzern hofft auf eine baldige Zulassung auch als "Abnehmspritze". Dazu gab Eli Lilly ebenfalls am Donnerstag weitere Studiendaten bekannt. Demnach half das Medikament den Teilnehmern und Teilnehmerinnen, bis zu 16 Prozent ihres Körpergewichts zu verlieren.

Eli Lilly will seinen Zulassungsantrag in den kommenden Wochen auf Basis der Daten abschließen und rechnet mit einer Entscheidung der US-Arzneimittelaufsicht FDA spätestens bis zum Jahresende. Experten erwarten derzeit, dass Eli Lilly mit Mounjaro Konkurrenzprodukten wie etwa Wegovy von Novo Nordisk schnell davonlaufen und zum Marktführer avancieren könnte.

Zum Handelsbeginn in New York legte die Aktie um vier Prozent zu./tav/jsl/he