ATHEN (dpa-AFX) - Bei landesweiten Streiks in Griechenland sind Tausende Menschen am Mittwoch in Athen, Thessaloniki und anderen Städten auf die Straße gegangen. "Wir wollen ein Leben" und "Mehr Lohn, gegen die Teuerungen" skandierten sie bei den Protesten.

Wegen des Streiks blieben die Fähren in den Häfen liegen. Auch Fluglotsen gingen in den Ausstand, viele Flüge wurden gestrichen oder verspäteten sich. Der öffentliche Nahverkehr lag weitgehend flach, Journalisten streikten ebenfalls, so dass es online, in Radio und Fernsehen kaum Nachrichten gab. Behörden, Schulen und andere staatliche Institutionen blieben geschlossen - anders als in Deutschland dürfen Beamte in Griechenland streiken.

Ein Generalstreik ist der traditionelle Herbststreik in Griechenland dennoch nicht. Der relativ große Sektor der Selbstständigen arbeitete am Mittwoch wie gewohnt - neben Großkonzernen und dem Mittelstand auch Handwerker, Friseure, Kioske, Tavernen, Hotels und Cafés. Supermarkt-, Elektro- und Modeketten sowie Baumärkte waren ebenfalls geöffnet.

Die Gewerkschaften forderten in erster Linie höhere Löhne und mehr staatliche Unterstützung, um die herrschende Inflation und die steigenden Lebenshaltungs- und Energiekosten auszugleichen. Am Rande der Kundgebungen und Demonstrationen warfen Autonome und Anarchisten Brandsätze - die Polizei reagierte mit Tränengas./axa/DP/ngu