BERLIN (dpa-AFX) - Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat Forderungen seines Landes nach weiterer Unterstützung im Krieg gegen Russland bekräftigt. "Der Frieden fällt nicht vom Himmel. Er muss erkämpft werden. Und das machen wir Ukrainer stellvertretend für alle Europäer", sagte Makeiev den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Die Ukrainer wünschten sich "mehr Mut und Entschlossenheit von unseren Alliierten und Partnern".

Als Ziele für das Jahr 2023 nannte Makeiev die "komplette Befreiung unseres Landes von russischen Okkupanten, die Wiederherstellung der Souveränität und der territorialen Integrität der Ukraine, die Rückkehr unserer Landsleute nach Hause, der Wiederaufbau unseres Landes und weitere Fortschritte bei der Integration in EU und Nato".

Der Botschafter erneuerte die Bitte um weitere Waffen. Diese Hilfe müsse "in den nächsten Monaten intensiviert und verstärkt werden, damit noch mehr Zivilisten in der Ukraine gerettet werden". Zudem würden dringend Transformatoren und Generatoren gebraucht, um die zerstörte kritische Infrastruktur reparieren zu können. Der Wiederaufbau beginne nicht nach Ende des Krieges, sondern jetzt, sagte Makeiev. Die Ukraine sei auch auf die finanzielle und wirtschaftliche Unterstützung Deutschlands in der EU und im Internationalen Währungsfonds angewiesen.

Zur Frage einer Friedenslösung verwies Makeiev auf den Zehn-Schritte-Plan des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Zu dieser "Friedensformel" gehören neben dem kompletten Abzug der russischen Truppen vom ukrainischen Staatsgebiet die Freilassung aller Kriegsgefangenen, ein Tribunal gegen russische Kriegsverbrecher und Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Der Kreml lehnt dies ab.

Mit Blick auf die Integration seines Landes in Nato und EU appellierte Makeiev an Deutschland, eine Führungsrolle zu übernehmen. Dies könne "bahnbrechend" für die Ukraine wie auch für die europäische Nachkriegsordnung sein./kli/DP/stk