KIEW (dpa-AFX) - Die Ukraine strebt für das vierte Kriegsjahr eine weitere Erhöhung ihrer Exporte an. Das hat Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft angekündigt.

Schon im vergangenen Jahr sei es gelungen, die Ausfuhren um 15 Prozent zu steigern, sagte er. Als entscheidend für den Außenhandel hob Selenskyj insbesondere die Sicherung der Exportrouten über das Schwarze Meer hervor. Das ukrainische Militär wehrt seit Februar 2022 eine Invasion Russlands ab.

Selenskyj bezifferte den Vorjahresexport auf umgerechnet knapp 40 Milliarden Euro, was ungefähr dem Niveau von Bremen und dem Saarland zusammengenommen entspricht. Zu den Hauptexportgütern gehören nach Angaben des Wirtschaftsministeriums Sonnenblumenöl, Mais, Weizen, Soja und Eisenerz. Aufgrund der russischen Besetzung vor allem ostukrainischer Industriegebiete hat der Agrarsektor bereits vor Jahren die Metallindustrie als Hauptexportbranche abgelöst.

Im Vorkriegsjahr 2021 beliefen sich die ukrainischen Warenexporte nach Angaben des ukrainischen Statistikamts noch auf umgerechnet über 65 Milliarden Euro. Die Ukraine war bereits vor dem Krieg in den Statistiken des Internationalen Währungsfonds dem Pro-Kopf-Einkommen nach das ärmste Land Europas.

In seiner Ansprache bezeichnete Selenskyj Syrien als neuen Partner und stellte eine Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen in Aussicht. Außenminister Andrij Sybiha war kürzlich nach Damaskus gereist. Er führte Gespräche mit den neuen Machthabern nach dem Sturz des Assad-Regimes. Die Handelsbeziehungen sollen auch mit dem Libanon und afrikanischen Staaten intensiviert werden./ast/DP/jha