DAKAR (dpa-AFX) - Der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba will die Zusammenarbeit mit Afrika vertiefen. Die Ukraine wolle Afrika mit Getreide, Agrartechnologie und bei der Bildung unterstützen, sagte Kuleba in einer virtuellen Pressekonferenz am Donnerstag zum Abschluss seines Afrika-Besuches. Kuleba hatte seine Reise wegen der russischen Angriffe auf Kiew vorzeitig abgebrochen. Er besuchte den Senegal, die Elfenbeinküste und Ghana sowie Kenia. Nach Kulebas Angaben war es die erste Afrika-Rundreise eines ukrainischen Außenministers in der Geschichte seines Landes.

Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen sein Land sagte er, die Ukraine wolle kein afrikanisches Land dazu zwingen, eine Wahl zu treffen. Kuleba hatte Russland zum Auftakt seiner Reise vorgeworfen, die Spaltung Afrikas voranzutreiben. In mehreren afrikanischen Ländern, darunter Mali und der Zentralafrikanischen Republik, werden Aktivitäten der vom Putin-Vertrauten Jewgeni Prigoschin finanzierten Söldnertruppe "Wagner" vermutet. Getreideexporte aus Russland wie auch aus der Ukraine sind wichtig für den Kontinent. Beobachter sehen seit geraumer Zeit eine Kriegsmüdigkeit bei einer Reihe von Staaten vor allem auch in Afrika.

Kuleba kündigte einen Ukraine-Afrika-Gipfel für die erste Jahreshälfte 2023 an. Der Präsident der Afrikanischen Union, Macky Sall, soll laut Kuleba bald Kiew besuchen. Kuleba lud zudem mehr afrikanische Studierende in sein Land ein. Russland hat für kommenden Sommer ein zweites Treffen mit afrikanischen Staats- und Regierungschefs angekündigt, nach einem ersten Gipfel 2019./lcw/DP/stw