ANKARA (dpa-AFX) - Nach einer zuletzt überraschend hohen Inflation hat die Notenbank der Türkei ihre Prognosen für die Teuerungsrate für das laufende und das kommende Jahr angehoben. Laut den am Freitag veröffentlichten revidierten Prognosen sehen die Notenbanker die Inflation Ende 2024 nun bei 44 Prozent und Ende 2025 bei 21 Prozent. Bislang lagen die Schätzungen bei 38 Prozent beziehungsweise 14 Prozent. Ökonomen und Investoren hatten die alten Prognosen bereits für zu niedrig gehalten. Der Kurs der türkischen Lira reagierte kaum.

Der Rückgang der Inflation hatte sich zuletzt deutlich abgeschwächt. Im Oktober waren die Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat um fast 49 Prozent gestiegen. Dies ist zwar die niedrigste Inflationsrate seit Juli 2023, allerdings schwächte sich der Rückgang der Teuerungsrate in den vergangenen Monaten immer stärker ab.

Die Notenbank des Landes hatte sich mit Zinserhöhungen gegen die Teuerung gestemmt. Mit Billigung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan erhöhte die Zentralbank den Leitzins seit Juni 2023 deutlich. Seit März 2024 liegt dieser unverändert bei 50 Prozent.

Im Fokus stand zuletzt die Frage, wann mit möglichen Zinssenkungen zu rechnen ist. Viele Experten hatten zuletzt aber die Erwartungen weiter in die Zukunft verschoben. Viele Ökonomen halten Zinssenkungen vor 2025 für unwahrscheinlich./mis/mne/jha/