LONDON (dpa-AFX) - Der Triebwerkshersteller Rolls-Royce will erneut tausende Stellen streichen. Der bisher umfangreichste Stellenabbau unter Unternehmenschef Tufan Erginbilgic betrifft 2000 bis 2500 Mitarbeiter, wie der Konzern am Dienstag in London mitteilte. Dies entspricht bis zu etwa sechs Prozent der insgesamt rund 42 000 Mitarbeiter von Rolls-Royce. Rund die Hälfte der Beschäftigten arbeitet im Vereinigten Königreich, 11 000 in Deutschland und etwa 5500 in den USA.

Bereits vor drei Jahren hatte das Unternehmen einen großen Stellenabbau angekündigt, damals waren rund 9000 Stellen betroffen. Der Einbruch des Luftverkehrs und die Notlage vieler Airlines in der Corona-Pandemie hatten den Triebwerkshersteller Rolls-Royce stark getroffen.

Der Barmittelzufluss von Rolls-Royce ist in diesem Jahr stark gestiegen. Dies mindert die Kreditkosten des Unternehmens in Zeiten deutlich gestiegener Zinsen. Die Beschleunigung des Schuldenabbaus könnte zu einer Heraufstufung der Kreditwürdigkeit von Rolls-Royce führen, schreiben die Experten von Bloomberg Intelligence.

Konzernchef Erginbilgic treibt die Sanierung voran, nachdem er bereits einige Schlüsselpositionen neu besetzt hat. Der Manager war vom Ölkonzern BP zu Rolls-Royce gekommen und hatte den Triebwerkshersteller kurz danach mit einer "brennenden Plattform" verglichen. Seitdem hat sich der Aktienkurs mehr als verdoppelt. So hat sich der Langstreckenverkehr vom Tiefstand aus der Zeit der Corona-Pandemie erholt und die Nachfrage nach Großraumflugzeugen wie dem Airbus A350 mit Triebwerken von Rolls-Royce zieht wieder an./lfi/kil/stw/jha/