POTSDAM/ERFURT/MAGDEBURG (dpa-AFX) - In Ostdeutschland sind am Montagabend wieder verstärkt Menschen gegen die hohen Preise und die Energiepolitik auf die Straße gegangen. Allein in Thüringen wurden am Montagabend nach Polizeiangaben bei Aufzügen und Kundgebungen gut 18 100 Teilnehmer gezählt. Bei der größten Demo in Gera versammelten sich etwa 2200 Menschen. Die Proteste richteten sich unter anderem gegen die Corona-Maßnahmen, gegen den Krieg in der Ukraine, die Energiemangellage sowie die steigende Inflation.

In Sachsen-Anhalt meldete das Innenministerium etwa 12 000 Demonstranten bei landesweit 42 Versammlungen. Die meisten Teilnehmer gab es mit rund 2200 in Magdeburg. Die Demos blieben wie in den anderen Ostbundesländern nach Ministeriumsangaben weitestgehend störungsfrei. Die Polizei in Sachsen-Anhalt leitete landesweit lediglich ein Ermittlungsverfahren wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ein.

In Brandenburg protestierten am Montagabend rund 7500 Menschen an 39 Orten wegen der Energiekrise, des Ukraine-Kriegs und der Corona-Auflagen. Die größte Demonstration gab es mit rund 1500 Teilnehmern in Frankfurt/Oder, wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums in Potsdam sagte. Die Demonstrationen seien auch dort ohne Störungen über die Bühne gegangen, hieß es.

In den früheren sächsischen Corona-Demo-Hotspots der Landkreise Görlitz und Bautzen meldete die Polizei 3700 Teilnehmer. Die Polizei erstattete in elf Fällen Strafanzeige wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz. In Radeberg ermittelt die Polizei wegen des Verdachts einer Bedrohung. Mehrere Unbekannte sollen sich nach Angaben der Beamten während einer Versammlung um das Fahrzeug einer Frau gestellt und gegen die Karosserie getreten haben./wpi/DP/stw