ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Swiss Re hat im vergangenen Jahr dank eines starken Schlussspurts zum Jahresende hin die Gewinnzone erreicht. Nach neun Monaten hatte aufgrund von Großschäden, der Inflation und wegen der Verwerfungen an den Finanzmärkten noch ein Verlust resultiert. 2022 verblieb unter dem Strich ein Reingewinn von 472 Millionen US-Dollar (rund 440 Mio Euro) nach einem Plus von 1,44 Milliarden im Jahr 2021, wie der Konkurrent der deutschen Rückversicherer Munich Re und Hannover Rück am Freitag in Zürich mitteilte. Damit hat die Gruppe die Vorgaben der Analysten übertroffen. Die Dividende soll trotz des Gewinnrückgangs erhöht werden. Im laufenden Jahr rechnet die Swiss Re außerdem mit einem deutlich höheren Überschuss.

Das Sach- und Haftpflicht-Rückversicherung (P&C) litt besonders unter großen Katastrophen wie dem Hurrikan "Ian", der Ende September mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometer pro Stunde auf die Küste Floridas traf und schwere Schäden verursachte. Zudem fielen die Anlageergebnisse geringer aus und die Rückstellungen wurden mit Blick auf die Inflation erhöht. Dadurch verschlechterte sich der Schaden-Kosten-Satz im Bereich P&C Re um 5,3 Prozentpunkte auf 102,4 Prozent. Liegt dieser Wert über 100 Prozent, dann ist dieses Geschäft operativ nicht profitabel. Besser schloss Swiss Re im Leben-Geschäft ab, wo ein Gewinn von 416 Millionen Dollar erzielt wurde.

Trotz Rückgang des Gruppengewinns schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung von Mitte April die Zahlung einer um 50 Rappen auf 6,40 Franken je Aktie erhöhten Dividende vor. Die Basis dazu liefert die robuste Kapitalausstattung. Die Quote zum Schweizer Solvenztest (SST) lag laut Swiss Re zu Beginn des Jahres 2023 über der Zielspanne von 200 bis 250 Prozent. Im neuen Jahr will Swiss Re den Gewinn deutlich verbessern. Der Konzern strebt einen Überschuss von mehr als drei Milliarden Dollar an. Grund zum Optimismus dürften die weiter steigenden Preise für Rückversicherungsdeckung sein. In der wichtigen Vertragserneuerungsrunde Januar konnten die Tarife um deutliche 18 Prozent erhöht werden. Am mittelfristigen Eigenkapitalrenditeziel von 14 Prozent hält Swiss Re fest./mk/dm/AWP/zb