BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der Europäische Auswärtige Dienst (EEAS) hat den stellvertretenden EU-Botschafter Russlands, Kirill Logwinow, in Brüssel einbestellt und Kritik an der weiteren Eskalation des Krieges in der Ukraine geäußert. EEAS-Generaldirektor für Osteuropa und Zentralasien, Michael Siebert, forderte bei dem Treffen am Montag, die Annexion der vier besetzten ukrainischen Regionen durch Russland rückgängig zu machen und die Truppen aus der Ukraine abzuziehen, teilte die Behörde am Dienstag mit. Auch mehrere EU-Mitgliedsstaaten bestellten jeweils einen Top-Diplomaten der russischen Botschaft ein.

Kremlchef Wladimir Putin hatte vergangene Woche die Annexion der teils besetzten Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson bekannt gegeben. International wird dieser Schritt nicht anerkannt. Zuvor hatte Moskau dort Scheinreferenden organisiert, in denen die Bevölkerung angeblich für einen Beitritt zu Russland gestimmt hat.

"Die EU erkennt diese illegale Annexion durch Russland nicht an und wird dies auch niemals tun", hieß es in der Mitteilung. "Diese Entscheidungen Russlands sind null und nichtig und können keinerlei Rechtswirkung entfalten." In einer Stellungnahme der russischen Botschaft hieß es, bei dem Gespräch sei deutlich gemacht worden, dass die Verurteilung und Nichtanerkennung durch die EU keinen Einfluss auf die in den Abstimmungen getroffene Entscheidung habe./jce/DP/stw