DÜSSELDORF/ESSEN (dpa-AFX) - Für den Einkauf zusätzlicher Steinkohle benötigt der Essener Kraftwerksbetreiber Steag höhere staatliche Kreditlinien. Wie die "Rheinische Post" (Samstag) berichtete, soll der Kreditrahmen bei der Förderbank KfW von bisher 400 Millionen Euro auf 1,28 Milliarden Euro ausgedehnt werden. Das gehe aus einer Unterlage an den Haushalts- und Finanzausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags hervor, die der Zeitung vorliege.

Wegen der befürchteten Stromknappheit in diesem Winter nimmt die Steag die beiden saarländischen Steinkohlekraftwerke Bexbach und Weiher vorübergehend wieder in Betrieb. Zudem bleiben die Kraftwerke in Völklingen (Saarland) und Bergkamen (NRW), die ursprünglich Ende Oktober stillgelegt werden sollten, weiter am Netz.

Nach dem Bericht der "Rheinischen Post" hat Steag die Verlängerung der Laufzeit für die bestehende KfW-Kreditlinie von 400 Millionen Euro um sechs Monate beantragt. Zudem solle diese Kreditlinie um weitere 400 Millionen Euro aufgestockt werde und eine neue KfW-Kreditlinie im Umfang von 480 Millionen Euro hinzukommen. Für ein Viertel der Gesamtsumme, 320 Millionen Euro, hätte das Land NRW zu garantieren.

Ein Steag-Sprecher wollte sich nicht konkret zu dem Antrag äußern. Er sagte auf dpa-Anfrage: "Wir begrüßen, dass die politischen Entscheidungsträger in NRW Steag dabei unterstützen, mit vier Steinkohlekraftwerken befristet an den Strommarkt zurückzukehren und damit einen Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung in Deutschland zu leisten." Für die Anlagen müsse nun Kohle beschafft werden, und dafür seien Sicherheiten zu hinterlegen, fügte der Sprecher hinzu./pa/DP/mis