WIESBADEN (dpa-AFX) - Sparsame Verbraucher, eine angeschlagene Industrie, trübe Exportaussichten, Flaute am Bau - die deutsche Wirtschaft hat in vielen Bereichen zu kämpfen. Während die Ampel-Koalition auf Gipfeltreffen um Impulse für die Konjunktur ringt, steht die Wirtschaft am Rande der Rezession. Neue Daten zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal legt das Statistische Bundesamt an diesem Mittwoch (10 Uhr) in Wiesbaden vor.

Nach einem leichten Wachstum zu Jahresbeginn blieb die erhoffte Erholung der Wirtschaft aus, das Bruttoinlandsprodukt ging im zweiten Quartal etwas zurück. Schrumpft Europas größte Volkswirtschaft nun erneut, wäre sie aus Sicht von Ökonomen in einer sogenannten "technischen Rezession". Volkswirte sprechen davon bereits bei einem Rückgang in zwei Quartalen in Folge.

Deutsche Wirtschaft am Rande der Rezession

Nach Einschätzung der Bundesbank ist die Wirtschaftsleistung in den Sommermonaten weiter zurückgegangen und dürfte im Schlussquartal "in etwa stagnieren", wie sie jüngst schrieb. Auch die Bundesregierung ist pessimistisch: Sie erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt dieses Jahr leicht um 0,2 Prozent schrumpft. Es wäre das zweite Jahr mit einer Rezession in Folge nach 2023.

Die Bundesbank machte aber ebenfalls deutlich, dass sie für die deutsche Wirtschaft "keine Rezession im Sinne eines deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleistung" erwartet. Vielmehr steckt die Konjunktur "nach wie vor in der seit Mitte 2022 anhaltenden Schwächephase fest".

Ein wenig Hoffnung gab es im Oktober vom Ifo-Geschäftsklimaindex: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft verbesserte sich erstmals seit fast einem halben Jahr wieder. Zumindest der Sinkflug ist demnach vorerst gestoppt./als/DP/jha