WIESBADEN (dpa-AFX) - Das Statistische Bundesamt legt an diesem Freitag (8.00 Uhr) Daten zu den Preisen von Wohnimmobilien im zweiten Quartal vor. Sie werden zeigen, ob sich Häuser und Wohnungen in Deutschland weiter verbilligt haben oder allmählich eine Stabilisierung einsetzt, wie manche Experten vermuten.

Wohnimmobilien sind seit Mitte 2022, dem Höhepunkt des jahrelangen Booms, deutlich billiger geworden. Im vergangenen Jahr gab es nach Einschätzung des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) den stärksten Preisrückgang seit rund 60 Jahren. Hauptgrund waren gestiegene Zinsen - Immobilienkredite werden so deutlich teurer. Viele Menschen können sich die eigenen vier Wände nicht mehr leisten, Verkäufer müssen ihre Preise anpassen.

Nach Daten des Statistischen Bundesamts verbilligten sich Wohnungen und Häuser 2023 im Schnitt um 8,4 Prozent gemessen am Vorjahr. Im ersten Quartal waren die Preise noch um 5,7 Prozent gefallen zum Vorjahresquartal.

Neben den Immobilienpreisen sind auch die Bauzinsen gesunken. Zugleich sind die Löhne für viele Menschen spürbar gestiegen, da Gewerkschaften angesichts der Inflationswelle hohe Tarifabschlüsse durchgesetzt haben.

Für das zweite Quartal hat der Verband der deutschen Pfandbriefbanken, der die wichtigsten Immobilienfinanzierer in Deutschland vertritt, bereits eine Preisstabilisierung verzeichnet. Zudem ist die Nachfrage von Verbrauchern nach Immobilienkrediten zuletzt wieder deutlich gestiegen, wie Daten der EZB zeigen. Die Commerzbank erwartet, dass die Immobilienpreise in den kommenden Monaten wieder etwas anziehen, ein neuer Boom sei aber nicht in Sicht./als/DP/jha