FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Reisekonzern DER Touristik profitiert mit gestiegenen Buchungsumsätzen von der Reiselust der Menschen in Deutschland. Hoffnung auf sinkende Preise macht der Veranstalter Urlaubern vorerst nicht. "Wir gehen von Preissteigerungen in Europa innerhalb des Inflationskorridors von etwa 5 Prozent für den Winter aus", sagte Zentraleuropa-Chef Ingo Burmester. Nach seinen Angaben buchen inzwischen etwa 80 Prozent der Gäste wieder so früh wie vor der Corona-Pandemie, auch um sich Frühbucher-Rabatte zu sichern. Für Schnäppchenjäger ist es dagegen schwieriger geworden.

"Auch dieser Sommer hat gezeigt, dass Kurzfristbuchungen preislich weniger attraktiv sind als noch in früheren Jahren", berichtete der Manager. Ein Grund: "Es gibt kurzfristig nicht mehr so viele Topangebote von Fluggesellschaften, weil diese Kapazitäten verringert haben."

Der Trend zu höherwertigen Reisen hält Burmester zufolge an. "Ein kleiner Teil der Gäste bucht aktuell nicht, möglicherweise weil sie es sich wegen der Inflation nicht leisten können." Bei vielen gehe der Trend dagegen zu höherpreisigen Reisen. "Unsere Auswertungen belegen, dass höhere Hotelkategorien und hochwertige All-inclusive-Angebote konstant stark nachgefragt werden."

Die Folgen der Corona-Krise hat der nach Tui zweitgrößte europäische Reisekonzern hinter sich gelassen. "Wir liegen im Sommer beim Umsatz im Konzern deutlich über dem Niveau des Sommers vor der Pandemie. Bei den Gästezahlen ist das noch nicht ganz erreicht", sagte Burmester. Auch das Wintergeschäft ist nach seinen Angaben schwungvoll angelaufen.

"Im deutschen Markt sehen wir bereits seit Mai einen hohen Anteil an Winterbuchungen, mit Umsätzen, die fast 20 Prozent über Vor-Pandemie-Niveau liegen." Die Fernstrecke, die besonders lange von Beschränkungen in der Pandemie betroffen war, komme stark zurück. Zu DER Touristik Deutschland gehören die Reiseveranstalter Dertour, ITS und Meiers Weltreisen./mar/DP/stk