HANNOVER (dpa-AFX) - Viele Sparkassen-Kunden halten ihrem Institut trotz weiterhin ausbleibender Tagesgeldzinsen bislang die Treue. "Bei den Einlagen sind wir grosso modo stabil, wir sehen keine erhöhten Abflüsse", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, am Dienstag im Vorfeld des 27. Deutschen Sparkassentages (31.5./1.6.) in Hannover.

Auswertungen von Vergleichsportalen zufolge erhalten Kundinnen und Kunden bei etwa einem Drittel der Sparkassen in Deutschland nach wie vor keine Zinsen aufs Tagesgeldkonto - obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) im Sommer 2022 die Zeit der Null- und Negativzinsen im Euroraum beendet hat. Geschäftsbanken bekommen mittlerweile 3,25 Prozent Zinsen, wenn sie Geld bei der EZB parken. Viele Geldhäuser haben in der Folge die Zinsen für Tages- und Festgeld angehoben.

"Der Auftrag der Sparkassen ist Zugang zu Finanzdienstleistungen zu schaffen. Die Frage der Zinsen auf einzelne Einlagen ist eine Frage von Marktpreisen", sagte Schleweis. Das müsse jede Sparkasse für sich entscheiden, auch anhand lokaler Märkte. "Die Sparkassen sind sehr, sehr spät in Negativzinsen, Verwahrentgelte eingestiegen und sie sind relativ früh raus, insofern hat sich der Zins beim Tagesgeld auch entsprechend bewegt", ergänzte Schleweis./ben/DP/tih