BERLIN (dpa-AFX) - Unionsfraktionsvize Jens Spahn fordert in Anbetracht der aktuell sinkenden Gas-Preise, sich bereits jetzt auf den übernächsten Winter vorzubereiten. Er sagte den Zeitungen der Mediengruppe Bayern: "Trading Hub Europe (THE) sollte jetzt schon für den Winter 23/24 Gas auf Termin kaufen, das ist günstiger als am Spot-Markt." Die Preise am Termin-, ebenso wie am Spot-Markt für Gas sind zuletzt stark gefallen.

Der CDU-Politiker forderte außerdem, die vorhandenen Speicherkapazitäten zu erhöhen: "Gleichzeitig müssen die Speicherkapazitäten erweitert und neue Speicher gebaut werden." Der Winter 2023/24 werde wahrscheinlich härter als dieser. Denn wir werden wohl kein Gas aus Russland erhalten, um die Speicher zu füllen. Entscheidend ist vorausschauendes Handeln. Dazu gehören langfristige LNG-Lieferverträge, um die Preise zu stabilisieren." Ergänzend brauche es handfeste Sparanreize. "Wir schlagen seit längerem Bürger-Spargutscheine sowie ein Industrie-Auktionsprogramm mit Sparprämien vor." Appelle allein reichten nicht.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte am Dienstag deutlich gemacht, der starke Rückgang der Großhandelspreise für Gas werde erst mit einiger Verzögerung bei Bürgern und Unternehmen ankommen. Als Gründe für die positiven Entwicklungen an den Gasmärkten nannte Habeck unter anderem die gefüllten Speicher und die klaren Signale aus der Politik, weitere Maßnahmen zu ergreifen./hoe/DP/ngu