FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im November stärker als erwartet aufgehellt. Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindikator steigt im Vergleich zum Vormonat um 7,4 Punkte auf minus 30,9 Zähler, wie Sentix am Montag in Frankfurt mitteilte. Sowohl die Konjunkturerwartungen als auch die Lagebewertung hellten sich auf. Im Oktober war der Indikator noch mit 38,3 Punkten auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020 gefallen.

"Das ist zwar noch immer kein Trendwende-Signal", kommentierte Manfred Hübner, Geschäftsführer von Sentix, das Ergebnis. "Aber der Anstieg von Lage- und Erwartungswerten zeigt, wie sensitiv die Anleger in ihren Konjunkturerwartungen auf Signale vom Energiemarkt reagieren." Der Oktober habe höhere Temperaturen als üblich aufgewiesen und dies habe dazu geführt, dass die Gas-Speicher randvoll seien. "Die Sorgen vor einer katastrophalen Gas-Mangellage schwinden", schreibt Hübner.

Der Sentix-Indikator basiert auf einer Umfrage unter Finanzmarktteilnehmern und ist damit in etwa vergleichbar mit den ZEW-Konjunkturerwartungen. Analysten messen der Umfrage Bedeutung zu, weil sie früh im jeweiligen Berichtsmonat veröffentlicht wird und damit Hinweise auf andere Indikatoren wie das Ifo-Geschäftsklima liefern kann. Die Umfrage wurde vom 3. bis 5. November unter 1348 Investoren durchgeführt, davon 273 institutionelle Anleger./jsl/mis