STOCKHOLM (dpa-AFX) - Die Notenbank Schwedens hat ihren Leitzins wie erwartet weiter gesenkt. Das Zinsniveau werde um 0,25 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent reduziert, teilte die Riksbank am Mittwoch in Stockholm mit. Bankanalysten hatten im Schnitt mit der Entscheidung gerechnet. Es ist die dritte Zinssenkung in Schweden nach der großen Inflationswelle. Die schwedische Krone bewegte sich kaum.

In der Stellungnahme zur Zinssenkung machten die Währungshüter deutlich, dass die Notenbank ihre geldpolitische Lockerung fortsetzen will. "Bleiben die Aussichten für Inflation und Konjunktur unverändert, könnte der Leitzins auch bei den beiden verbleibenden geldpolitischen Sitzungen im November und Dezember dieses Jahres gesenkt werden", heißt es in der Stellungnahme zur Zinsentscheidung.

Dabei sei in einer der beiden verbleibenden Zinssitzungen in diesem Jahr auch eine stärkere Zinssitzung um 0,50 Punkte möglich, wie weiter aus der Stellungnahme hervorgeht. Die Währungshüter machten deutlich, dass die Aussichten für die konjunkturelle Entwicklung und die Inflation unsicher seien. "Es bestehen Risiken, die beispielsweise mit der Erholung der schwedischen Wirtschaft, den geopolitischen Unruhen und dem Wechselkurs der Krone zusammenhängen."

Experte Adrian Prettejohn vom Analysehaus Capital Economics zeigte sich überrascht von der Ankündigung der Notenbank, dass auch eine stärkere Zinssenkung möglich sei. Eine stärkere Senkung sei nur dann möglich, wenn es zu einer wesentlichen Verschlechterung der Konjunktur- und Inflationsaussichten käme.

"Die Riksbank müsste einen Rückfall in die Deflation fürchten, der einen großen Schritt rechtfertigen würde", sagte Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank. Zuletzt hat sich die Inflation in Schweden kräftig abgeschwächt. Im August fiel die Inflationsrate auf 1,9 Prozent und damit unter das von der Notenbank anvisierte Ziels von zwei Prozent. Im Juli hatte die Teuerung noch bei 2,6 Prozent gelegen. Seit Anfang 2023 hat sich die Inflation in tendenziell abgeschwächt. Zuvor war die Teuerung im Jahr 2022 drastisch bis auf mehr als zwölf Prozent gestiegen./jkr/la/jha/