BRÜSSEL (dpa-AFX) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich auf dem EU-Gipfel nicht von den anderen Mitgliedstaaten unter Druck gesetzt gefühlt. "Ich habe keine Brise gespürt", sagte Scholz am Freitag in Brüssel. Zuvor war Deutschland mit seinem Kurs in der Energiekrise auf Kritik gestoßen, ehe man sich in der Nacht auf einen Kompromiss geeinigt hatte. Unter dem Strich sei etwas erreicht worden "mit dem ich aus meiner Perspektive sehr, sehr, sehr einverstanden sein kann", sagte Scholz.

In Brüssel hatten sich die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten darauf verständigt, an einem Preisdeckel gegen extrem hohe Gaspreise zu arbeiten. Dadurch sollen Zeiträume überhöhter Gaspreise begrenzt werden. Die Einzelheiten sollen jetzt die Energieminister ausarbeiten.

Diese hätten "jetzt einen präzisen Rahmen für ihre Beratung", sagte Scholz. Die Verhandlungen beim Gipfel bezeichnete der SPD-Politiker trotz aller Differenzen als sehr kooperationsorientiert und freundschaftlich. "Wir stehen zusammen als Europa, und das haben wir jetzt bei diesem Treffen abermals gezeigt. Das Signal, das von diesem Gipfel ausgeht, ist ein gutes Europa, das in der Krise handlungsfähig ist."/jpg/DP/ngu