SALZGITTER (dpa-AFX) - Der Stahlkonzern Salzgitter geht nach einem verhaltenen ersten Halbjahr in den kommenden Monaten von einer anhaltend trüben Entwicklung aus. Es sei eine schwächere zweite Jahreshälfte zu erwarten, teilte das Unternehmen am Freitag in Salzgitter bei der Vorlage endgültiger Zahlen mit. Das politische und wirtschaftliche Umfeld bleibe anhaltend volatil. An der Prognose für 2023 hält der Konkurrent von Thyssenkrupp dennoch fest.

Das Unternehmen erwartet weiter für das laufende Jahr einen Umsatz von 11,5 bis 12 Milliarden Euro. Das Vorsteuerergebnis sieht das Management um Konzernchef Gunnar Groebler bei 300 bis 400 Millionen Euro. Damit geht das Unternehmen angesichts gesunkener Stahlpreise sowie einer geringeren Nachfrage von deutlichen Rückgängen im Vergleich zum Vorjahr aus.

"Angesichts der aktuell erheblichen konjunkturellen Herausforderungen in unserem Kernmarkt Deutschland ist die Aufrechterhaltung der Umsatz- und Ergebnisprognose kein Selbstläufer", sagte Finanzvorstand Burkhard Becker laut Mitteilung. So sollen die Diversifikation der Geschäftsbereiche sowie das laufende Sparprogramm dazu beitragen, die Ziele zu erreichen.

Die im Kleinwertesegment SDax notierte Aktie verlor gegen Mittag fast 2,0 Prozent. Die Analysten der Baader Bank sahen keine positiven Impulse im Halbjahresbericht, nachdem der Konzern bereits Eckdaten vorgelegt hatte.

In den ersten sechs Monaten bis Ende Juni sank der Umsatz bei Salzgitter wegen rückläufiger Versandmengen sowie niedrigerer Durchschnittserlöse vieler Walzstahlprodukte um 12 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) brach von zuvor 1,1 Milliarden auf 461 Millionen Euro ein.

Damit bestätigte Salzgitter die Ende Juli veröffentlichten Eckdaten, die unter den Erwartungen ausgefallen waren. Unter dem Strich verdiente Salzgitter 191,8 Millionen Euro, nach 781 Millionen ein Jahr zuvor. Auch die Beteiligung an dem Kupferkonzern Aurubis brachte Salzgitter weniger ein als im Vorjahr. Zusätzlich belasteten Investition in das laufende Transformationsprogramm Salcos, mit dem der Stahlhersteller seine Erzeugung weniger klimaschädlich aufstellen will./nas/tav/jha/