MOSKAU (dpa-AFX) - Das russische Parlament hat per Gesetz die Entweihung des orange-schwarzen St.-Georgs-Bands unter Strafe gestellt. "Das Georgsband ist eins der Symbole des militärischen Ruhms Russlands", hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Gesetzestext. Wer das Symbol öffentlich schände, werde daher bestraft. Die Höchststrafe liegt demnach bei fünf Jahren Gefängnis. Möglich sind aber auch Geldstrafen bis zu umgerechnet knapp 70 000 Euro.

Das Georgsband stammt ursprünglich noch aus der Zarenzeit und wurde von den Kommunisten zunächst verboten. Erst im Zweiten Weltkrieg wurde es in der Sowjetunion als Gardeband wieder eingeführt. Es wurde allerdings gleichzeitig auch von den auf deutscher Seite kämpfenden russischen Truppen der so genannten Wlassow-Armee (benannt nach dem Überläufer General Andrej Wlassow) genutzt.

Seit 2005 ist es in Russland ein Gedenksymbol, das in den letzten Jahren mehr und mehr zum Erkennungszeichen für die Unterstützung der Politik von Kremlchef Wladimir Putin und zuletzt dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine wurde.

Das Gesetz zum Schutz des Bands sei notwendig geworden, weil in der Ukraine Menschen für das Tragen "gefoltert und sogar getötet werden", behauptete der Duma-Abgeordnete Andrej Kartapalow. Tatsächlich ist das Georgsband inzwischen in mehreren Sowjetrepubliken als Zeichen russischer Aggression verboten./bal/DP/mis