WETZLAR (dpa-AFX) - Mit einer Kundgebung und Demonstration haben nach Gewerkschaftsangaben rund 500 Beschäftigte von Buderus Edelstahl in Wetzlar am Samstag gegen einen geplanten Stellenabbau protestiert. Laut IG Metall will das zum österreichischen Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine gehörende Unternehmen rund 180 Vollzeitstellen streichen. Begründet würden die Maßnahmen mit steigenden Energiekosten und einer sinkenden Wettbewerbsfähigkeit, erklärte die Gewerkschaft. Der Plan sehe vor, Stahl aus Asien zu kaufen, so dass die Jobs zum Opfer fallen sollten.

Neben dem Erhalt der Arbeitsplätze fordert die Gewerkschaft Investitionen in die Zukunftssicherung des Standortes Wetzlar sowie eine Qualifizierung der Beschäftigten. "Während nahezu alle Unternehmen händeringend Fachkräfte suchen, will Buderus die Fachkräfte auf die Straße setzen", kritisierte der Bezirksleiter Jörg Köhlinger. "Offensichtlich hat man in der Führungsetage die Zeichen der Zeit immer noch nicht erkannt. So lässt sich die Transformation nicht bewältigen. Gegen den Arbeitsplatzabbau werden wir uns massiv zur Wehr setzen."

Voestalpine verwies auf eine "signifikante Erhöhung sämtlicher Kostenfaktoren" bei Buderus Edelstahl. Dadurch seien die Produkte auf dem internationalen Markt nicht mehr wettbewerbsfähig. Hinzu komme eine geringere Nachfrage in einigen Kundenbereichen. Neben Sparmaßnahmen sei es notwendig, "die Mitarbeiteranzahl am Standort bei deutlicher Produktivitätssteigerung um mindestens 15 Prozent zu reduzieren".

Buderus Edelstahl mit rund 1260 Beschäftigten produziert nach eigenen Angaben im Jahr rund 300 000 Tonnen Rohstahl. Der Jahresumsatz beläuft sich auf rund 350 Millionen Euro. Das Unternehmen zählt sich zu den führenden Herstellern hochwertigen Edelstahls./csc/DP/he