BORKUM/HAMBURG (dpa-AFX) - Der Windparkbetreiber Ørsted hat mit den Bauarbeiten für einen weiteren Offshore-Windpark in der deutschen Nordsee begonnen. Für den neuen Windpark Borkum Riffgrund 3 sei das erste Fundament gesetzt worden, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mit. Der neue Windpark rund 72 Kilometer vor der niedersächsischen Küste soll demnach bis 2025 mit einer Leistung von 913 Megawatt der bislang größte Offshore-Windpark Deutschlands werden. Damit können laut Ørsted rund 90 000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Nach der Installation der Fundamente sollen insgesamt 83 Turbinen der neuesten Generation von Siemens Gamesa mit je einer Leistung von 11 Megawatt installiert werden.

Bereits im August hatte der Konzern mit den Bauarbeiten für einen ersten neuen Offshore-Windpark in der Nordsee begonnen - nämlich für Gode Wind 3 rund 32 Kilometer vor der Insel Norderney. Dort sollen bis 2024 insgesamt 23 Turbinen mit je 11 Megawatt Leistung installiert werden. Bei den Anlagen mit einem Rotordurchmesser von 200 Metern handelt es sich laut Ørsted wie bei Borkum Riffgrund 3 dann um die größten Windkraftanlagen auf der deutschen Nordsee.

Ørsted ist einer der weltweit führenden Betreiber von Windparks auf See. Bislang betreibt der dänische Energieversorger vier Windparks in der Deutschen Bucht: Borkum Riffgrund 1 und 2 sowie Gode Wind 1 und 2. Der Betrieb und die Wartung erfolgt aus Emden und Norden-Norddeich in Ostfriesland. Zusammen mit den beiden neuen Windparks soll künftig jährlich so viel Windenergie produziert werden, dass damit umgerechnet rund 2,5 Millionen Haushalte versorgt werden können.

Insgesamt waren nach letzten Angaben des Beratungsunternehmens Deutsche Windguard bis Jahresmitte in der deutschen Nord- und Ostsee 1563 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 8,3 Gigawatt im Betrieb. Vor wenigen Tagen ging zudem noch der neue Windpark Arcadis Ost 1 vor Rügen mit 27 Turbinen komplett ans Netz. Geplant ist, dass bis 2030 weitere 22 Gigawatt an Windenergieleistung auf See installiert werden sollen - das wäre mehr als das Zweieinhalbfache der aktuellen Leistung./len/DP/ngu