HAMBURG (dpa-AFX) - Angesichts steigender Kosten zur Kundenwerbung kann der Lottovermittler Zeal Network in diesem Jahr einen operativen Ergebnisrückgang nicht ausschließen. Dafür lief das abgeschlossene Jahr trotz vieler Herausforderungen gut, wie das SDax-Unternehmen am Montagabend überraschend nach Börsenschluss mitteilte.

Die Aktie geriet am Dienstagvormittag unter Druck: Der Kurs gab um rund 0,6 Prozent nach. Damit kostete das Papier 31,80 Euro, nachdem der Kurs am Vortag noch wegen der Aussicht auf eine Sonderdividende kräftig gestiegen war. Die vorläufigen Zahlen für 2022 bezeichnet Experte Henrik Paganetty vom Analysehaus Jefferies als stark. Wachstumstreiber sei die gestiegene Zahl registrierter Nutzer gewesen. Vom Ausblick zeigt er sich wenig überrascht: Die Prognosen deckten sich mit den Erwartungen.

Zwar soll der Umsatz 2023 auf 110 bis 120 Millionen Euro steigen, wie das Unternehmen mitteilte. Die Ausgaben für die Akquise von Neukunden und Marketing werden aber mindestens in etwa so hoch sein wie 2022, sodass der operative Gewinn nicht in jedem Fall besser ausfallen wird. Für das operative Ergebnis (Ebitda) peilt Zeal 30 bis 35 Millionen Euro an.

Im abgelaufenen Jahr lag das operative Ergebnis nach vorläufigen Zahlen trotz stark gestiegener Marketingkosten bei 31,7 Millionen Euro und damit 14 Prozent über dem des Vorjahres. Der Umsatz stieg wegen des sehr gut laufenden Neukundengeschäfts um über ein Fünftel auf 105,2 Millionen Euro.

Der Anbieter staatlicher Lotterieprodukte ist im Wesentlichen unter den Marken lotto24.de und tipp24.com aktiv. Zeal vermittelt Spielscheine von Kunden an die staatlichen Landeslotteriegesellschaften und kassiert Vermittlungsprovisionen. In Phasen mit hohen Jackpots fährt der Konzern die Marketingmaßnahmen zur Gewinnung neuer Kunden stark hoch. Die endgültigen Zahlen will Zeal am 23. März vorlegen./lew/knd/mne/jha/