BERLIN (dpa-AFX) - Aufgrund des angekündigten Warnstreiks am Flughafen Berlin-Brandenburg haben die betroffenen Airlines zahlreiche Flüge gestrichen, einige wurden verschoben. Die Lufthansa teilte auf Nachfrage mit, dass die Flüge zum BER gestrichen wurden. Den Kunden seien Alternativen angeboten worden, etwa Flüge am Dienstag und Donnerstag oder Bahnfahrten. "Wir informieren unsere Kunden und bieten Ihnen soweit möglich alternative Verbindungen am Dienstag oder Donnerstag sowie Umbuchungen auf die Bahn an", teilte die Fluggesellschaft Eurowings mit.

Easyjet , derzeit die wichtigste Fluggesellschaft am BER, riet den Kunden, den Status des jeweiligen Fluges online zu überprüfen. Auf der Webseite des Unternehmens war am Dienstag zu sehen, dass viele Flüge auf Donnerstag verschoben wurden, wenige wurden gestrichen. Umleitungen zu anderen Flughäfen sind demnach nicht vorgesehen. Ryanair kündigte online an, dass die Kunden per Email oder SMS über Veränderungen bei ihren Flügen informiert würden.

Umleitungen zu den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden sind nach Angaben des Betreibers, der Mitteldeutschen Flughäfen AG, nur jeweils zwei geplant (Stand Dienstag, 15 Uhr).

Die Gewerkschaft Verdi hat für Mittwoch einen Warnstreik am BER angekündigt. Beschäftigte der Luftsicherheit, der Bodenverkehrsdienste und der Flughafengesellschaft sind aufgerufen, ganztätig die Arbeit niederzulegen. Da damit für den Flughafenbetrieb zentrale Arbeitsbereiche bestreikt werden, kündigte der BER am Montag an, dass am 25. Januar kein Passagierverkehr stattfinden werde.

Der bisher letzte große Warnstreik mit ähnlichen Folgen liegt bereits einige Jahre zurück: Im April 2018 mussten deutschlandweit Hunderte Flüge annulliert werden, weil die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Kommunen und des Bundes nicht vorankamen. In acht Bundesländern legten bei einem Warnstreik Zehntausende Beschäftigte die Arbeit nieder. Neben Flughäfen waren vielerorts auch der städtische Nahverkehr, Kitas, Kliniken, Verwaltungen und Hallenbäder betroffen. Flughäfen waren damals betroffen, weil auch nach Privatisierungen noch zahlreiche Kommunalbeschäftigte unter anderem beim Gepäck und bei Personenkontrollen arbeiteten./nif/DP/jha