BREMEN (dpa-AFX) - Energiekontor streicht wegen Verzögerungen in den aktuellen Verkaufsprozessen in Deutschland und Großbritannien sein Gewinnziel für das Gesamtjahr zusammen. Es werde für 2024 nun ein Vorsteuergewinn (Ebt) von etwa 23 bis 27 Millionen Euro erwartet, teilte der Entwickler und Betreiber von Wind- und Solarparks am Mittwoch in Bremen überraschend mit. Noch Mitte November hatte der Konzern bei der Vorlage der Bilanz zum dritten Quartal ein Konzernergebnis vor Steuern von 30 bis 70 Millionen Euro angepeilt, dabei allerdings höchstens die Mitte der Spanne.

Die Nachricht verschreckte die Anleger zur Wochenmitte nur kurz. Nach zwischenzeitlichen Verlusten drehte die im Kleinwerteindex SDax notierte Aktie wieder ins Plus und legte zuletzt um 4,7 Prozent zu. Allerdings hat das Papier seit der Jahreswende um fast die Hälfte an Wert verloren.

Die Vertriebsverzögerungen resultieren den Angaben nach vor allem aus Projektverzögerungen und Lieferkettenproblemen. Deshalb würden mehrere der derzeit laufenden Transaktionen aller Voraussicht nach erst im ersten Quartal 2025 abgeschlossen werden, teilte Energiekontor weiter mit. Dies bedeute, dass etwa 40 bis 45 Millionen Euro, die ergebniswirksam die Margen beeinflussen sollten, sich ins kommende Jahr verschieben werden.

An seiner Wachstumsstrategie 2023 bis 2028 hält der Vorstand derweil unverändert fest. Für 2028 peilt die Führungsspitze ein Vorsteuerergebnis von rund 120 Millionen Euro an. Dabei verwies das Unternehmen auf Baugenehmigungen für 34 Projekte im In- und Ausland, die eine Kapazität von rund 1,1 Gigawatt hätten und in den nächsten drei bis fünf Jahren realisiert werden sollten. Seit der Gründung des Unternehmens vor 35 Jahren habe Energiekontor Projekte mit einem Volumen von insgesamt mehr als 1,4 Gigawatt umgesetzt, hieß es./mne/tav/mis