BERLIN (dpa-AFX) - Der Präsident des Umweltbundesamts (UBA), Dirk Messner, hat Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) angeboten, zur Erreichung der Klimaziele in seinem Sektor zusammenzuarbeiten. "Das läge mir sehr am Herzen", sagte Messner am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung der vorläufigen Treibhausgas-Bilanz für das Jahr 2022.

Umweltministerin Steffi Lemke begrüßte den Vorschlag. "Ich halte es für eine hervorragende Idee, wenn Volker Wissing gemeinsam mit dem Umweltbundesamt auch darüber nachdenkt, wie wir dort vorankommen können", sagte die Grünen-Politikerin mit Blick auf die Klimaziele.

Die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Carina Konrad sieht in dem Vorschlag des UBA vielmehr eine Kompetenzüberschreitung. "Das Umweltbundesamt verfehlt seine Rolle komplett. Bei objektiver Betrachtung sollte sich die Behörde eher einmal mit der Kohleverstromung und dem Auslaufen der klimafreundlichen Kernenergie beschäftigen", teilte die Politikerin mit.

Nach den Berechnungen des UBA erhöhte sich der Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen in Deutschland im Verkehr rund 1,1 Millionen Tonnen (0,7 Prozent) über dem Wert von 2021 und 9 Millionen Tonnen über der im Bundesklimaschutzgesetz für 2022 zulässigen Jahresemissionsmenge von 138,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Der Verkehrssektor verfehle damit gleichzeitig sein Ziel und verzeichne einen Emissionsanstieg gegenüber dem Vorjahr - in Kombination einzigartig unter allen Sektoren.

Zur besseren Vergleichbarkeit werden andere Treibhausgase in CO2-Äquivalente umgerechnet, Maßstab ist ihr jeweiliger Beitrag zur Erderwärmung im Vergleich zu Kohlendioxid./svv/DP/nas