LEUVEN (dpa-AFX) - Die Nachfrage nach teuren Biermarken sowie Preiserhöhungen haben dem weltgrößten Brauer AB Inbev im zweiten Quartal trotz eines Absatzrückgangs zu mehr Umsatz verholfen. Schwächer lief es in Nordamerika, was von den Geschäften in anderen Regionen aufgefangen wurde. In Summe schnitt der Konzern besser ab, als Analysten es erwartet hatten.

Die Aktien gewannen am Vormittag gut viereinhalb Prozent auf 53,39 Euro. Damit waren die Papiere Favorit und einer von nur drei Gewinnern im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 , der um 0,7 Prozent nachgab. Für AB Inbev rückt damit nun der Chart-Widerstand um die 54 Euro in den Blick. Hier waren bereits im Juni und Juli Erholungen ins Stocken geraten. Gleichzeitig lieferte das Niveau von rund 50 Euro bei Rückschlägen zuletzt solide Unterstützung.

Analyst Jared Dinges von der Bank JPMorgan betonte in einer ersten Reaktion, dass das US-Geschäft besser gehalten habe als befürchtet. Das dürfte bei Investoren für Erleichterung sorgen, wenngleich es in anderen Märkten - allen voran Mexiko - im Vergleich zu den Erwartungen eher durchwachsen gelaufen sei.

Der Konzernerlös stieg im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 2 Prozent auf 15,1 Milliarden US-Dollar (13,8 Mrd Euro), wie der Hersteller von Bieren wie Beck's, Budweiser und Stella Artois am Donnerstag im belgischen Leuven mitteilte. Organisch - also bereinigt um Wechselkursveränderungen und Effekte aus dem Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen - habe das Wachstum gut 7 Prozent betragen.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel indes - belastet von Währungseffekten sowie höheren Kosten für Rohstoffe und Werbung - um 3,7 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar. Organisch ergab sich indes ein Plus von 5 Prozent. Im Gesamtjahr will der Konzern auf dieser Basis weiterhin ein Plus von 4 bis 8 Prozent erreichen.

Der auf die Anteilseigner entfallende Überschuss brach im zweiten Quartal indes auf 339 Millionen Dollar ein, nachdem er ein Jahr zuvor noch bei 1,6 Milliarden gelegen hatten. Das lag an Wertberichtigungen auf bestimmte Finanzinstrumente./mis/stw/lew/zb