HOLZMINDEN (dpa-AFX) - Gute Geschäfte mit teuren Parfüms sowie mit Zusätzen für Heimtiernahrung haben das Wachstum von Symrise im ersten Halbjahr angetrieben. Zudem blieb, auch dank eines Sparprogramms, anteilig mehr vom Umsatz als operativer Gewinn hängen. Der seit April amtierende Konzernchef Jean-Yves Parisot will verstärkt auf die Profitabilität achten. In diesem Zusammenhang steht nun das Aqua-Feed-Geschäft zum Verkauf. Die Jahresziele bestätigte Parisot. An der Börse hatte sich manch ein Anleger mehr erhofft, der Aktienkurs geriet am Donnerstag unter Druck.

Den Umsatz steigerte der Hersteller von Duftstoffen und Aromen im ersten Halbjahr im Jahresvergleich um 6,3 Prozent auf 2,57 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft - also ohne negative Wechselkurseffekte sowie Effekte aus Zu- und Verkäufen von Unternehmensteilen - lag das Plus bei 11,5 Prozent.

Als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) blieben vom Umsatz 20,7 Prozent hängen. Damit stieg der operative Gewinn um 11,5 Prozent auf knapp 530 Millionen Euro, was etwas mehr ist als von Analysten im Mittel erwartet. Der Überschuss verbesserte sich von fast 188 Millionen auf gut 239 Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr strebt Parisot weiterhin ein organisches Umsatzwachstum von 5 bis 7 Prozent an, bei einer Ebitda-Marge von um die 20 Prozent.

Die jüngste Geschäftsentwicklung liege im Einklang mit den Markterwartungen, doch könnte die ausgebliebene Zielerhöhung für 2024 einige Investoren enttäuschen, erklärte Analyst Charles Eden von der Schweizer Bank UBS in einer ersten Einschätzung.

Die Symrise-Aktien waren mit einem Minus von rund drei Prozent auf 113,25 Euro am Donnerstag unter den größten Verlierern im deutschen Leitindex Dax. Allerdings waren sie auch erst am Vortag auf den höchsten Stand seit Anfang 2022 gestiegen. Die Erwartungen waren also hoch.

Symrise-Finanzvorstand Olaf Klinger betonte in einer Telefonkonferenz, dass er optimistisch sei, zumindest am oberen Ende der Zielspanne für das organische Umsatzwachstum herauszukommen. Mehr dazu könnte es bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal geben.

Für Analystin Georgina Fraser von der Investmentbank Goldman Sachs enttäuscht eher die Profitabilität. Die Marktwartung für die operative Gewinnmarge 2024 könnte sich als ambitioniert erweisen, zumal die Marge in der zweiten Jahreshälfte traditionell niedriger ausfalle als in der ersten Jahreshälfte.

Derweil tritt die Unternehmensführung auf die Kostenbremse. Das im ersten Quartal angestoßene Programm habe bereits etwa die Hälfte der angestrebten Einsparungen von rund 50 Millionen Euro erbracht, teilte Symrise weiter mit.

Und auch Portfolioanpassungen sollen künftig positiv auf die Gewinnmarge wirken. Verkauft wird das Aqua-Feed-Geschäft rund um Zusatzstoffe für Futtermittel für Aquakulturen. Die Trennung von zwei Tochtergesellschaften in Costa Rica und Ecuador sowie die Schließung des zugehörigen Entwicklungs- und

Verwaltungsbereichs in Frankreich sind vorgesehen. Symrise sei hier zu klein, erklärte Parisot. Die zur Veräußerung stehenden Teile erzielten laut einer Präsentation einen Jahresumsatz von rund 20 Millionen Euro./mis/nas/jha/